Impfungen per Nasenspray in Deutschland noch nicht zugelassen

Bewertung

Das ist falsch. «VirX» soll lediglich als eine Art Schutzschild vor der Verbreitung und Ansteckung mit Corona schützen, mit dem Nasenspray kann man sich aber nicht gegen das Virus impfen. Solche Impfstoffe sind in Deutschland bislang noch nicht zugelassen.

Fakten

«VirX» ist der Name eines Nasensprays, das erstmals im Juli 2021 in Israel zugelassen wurde. Laut Angaben des Herstellers zogen seitdem 23 Länder nach, inzwischen ist es auch in Deutschland zu kaufen. Das Nasenspray soll als eine Art Schutzschild gegen Viren wirken, der Wirkstoff ist dabei Stickstoffmonoxid. Laut dem Hersteller soll das eine chemische Barriere für Viren bilden.

Auf der Webseite wirbt er mit der Behauptung: «Mit wenigen Sprühstößen hilft VirX mehrere Stunden die Gefahr einer Infektion zu reduzieren und reduziert die Viruslast im Nasenbereich mit hoher Wahrscheinlichkeit.» Mit Corona-Impfstoffen hat das überhaupt nichts zu tun. «VirX» soll auch nicht nur gegen Corona-Viren wirken, sondern gegen virale Infektionen im Allgemeinen, also zum Beispiel auch gegen RSV oder Grippe-Viren.

An dem Produkt gibt es auch Kritik. So zweifelt das «arznei-telegramm» vom Institut für Arzneimittelinformation, die Aussagen des Herstellers zur Wirksamkeit an. Bei den zitierten Studien soll es zu Verzerrungen gekommen sein; eine der Studien sei nicht veröffentlicht.

Nasaler Impfstoff in Indien und China

In den verlinkten Artikeln von MDR und Weserkurier, die offenbar als Beleg dienen sollen, geht es nicht um das Nasenspray «VirX», sondern um die Möglichkeit, Corona-Impfstoffe nasal zu verabreichen. Tatsächlich ist in China ein nasaler Impfstoff zugelassen, auch das indische Unternehmen Bharat Biotech hat einen solchen Impfstoff entwickelt, der dort verwendet werden darf. In Deutschland gibt es allerdings kein entsprechendes Produkt: Hier sind zwar inzwischen diverse Corona-Impfstoffe zugelassen, allerdings keiner davon als Nasenspray.

(Stand: 6.10.2023)