Bild von Macron beim Kuss im Urlaub ist gefälscht

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Das Bild ist nicht echt, sondern stammt aus einem KI-generierten Video. Weitere Aufnahmen von Macron im Urlaub sind jedoch authentisch. Sie wurden von einem französischen Klatschmagazin veröffentlicht.

Fakten

Das Magazin «Voici» berichtet in seiner Ausgabe vom 2. August vom Urlaub des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an der Côte d’Azur und verspricht «exklusive Aufnahmen». Ein Blick ins Heft verrät: Es gibt tatsächlich Fotos von Macron in Badehose auf einem Boot. Der Bildbeschreibung zufolge rangelt der Präsident dort mit seinen Leibwächtern. Die Fotos wurden offenbar mit einem Teleobjektiv aus einiger Entfernung aufgenommen. Nach der Veröffentlichung wurden sie auch von Social-Media-Nutzern verbreitet.

Doch ein Kuss ist auf keinem der Fotos zu sehen. Das fragliche Bild findet sich nicht in dem «Voici»-Bericht, wohl aber ein Foto, das Macron und einen Leibwächter voreinander stehend an derselben Stelle des Bootes zeigt.

Was ist also die Erklärung für das Kuss-Bild? Tatsächlich handelt es sich um eine KI-generierte Fälschung. Es gibt sogar eine Video-Version des vermeintlichen Kusses. Ein Nutzer verbreitete wenige Tage nach dem Erscheinen der Fotos von «Voici» ein fünfsekündiges Video, in dem Macron und der Leibwächter, so scheint es, auf dem Boot einen Kuss austauschen.

Fehler entlarven das Kuss-Video als Fälschung

Doch das Video weist einige für KI-Material typische Fehler auf. Der rechte Arm des Leibwächters scheint abzuknicken. Kurzzeitig sind sogar zwei rechte Hände zu sehen. Auf Macrons Bauch ist eine merkwürdige Bewegung zu erkennen. Der Hintergrund, offenbar ein Fels, verwischt immer wieder.

Als Grundlage für das KI-Video diente offenbar das Foto aus «Voici», das Macron und den Leibwächter voreinander stehend auf dem Boot zeigt. Mit Künstlicher Intelligenz und entsprechenden Anwendungen lassen sich Fotos animieren, also in eine falsche Videoaufnahme verwandeln. Ein Nutzer der Plattform X, der das Macron-Video verbreitete, wies in den Kommentaren darunter auf die Verwendung von KI hin. Die im Netz kursierenden Standbilder aus dem gefälschten Kuss-Video werden von Nutzerinnen und Nutzern jedoch meist nicht als Fälschung erkannt.

Über Emmanuel Macron und seine angebliche sexuelle Orientierung werden immer wieder homo- und transphobe Gerüchte und Falschbehauptungen verbreitet. Auch seine Frau Brigitte Macron ist Ziel solcher Attacken.

(Stand: 9.8.2024)