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Geldtransportbranche verhandelt weiter über Arbeitsbedingungen

Schon im September und Oktober gab es vereinzelte Warnstreiks der Beschäftigten von Geldtransporter-Firmen – droht demnächst ein dauerhafter Arbeitskampf, der das Bargeld knapp macht? Das wird in einem Sharepic behauptet. Der Hintergrund: aktuell laufende Lohn- und Manteltarifverhandlungen, die die Gewerkschaft Verdi führt. Angeblich beginne «nächste Woche» ein unbefristeter «Streik der Geldtransportfirmen, alle gleichzeitig und deutschlandweit», heißt es im Text des Sharepics. Darum werde es «kein Geld im Automaten» geben. Können Bürger in Deutschland für das Weihnachtsshopping demnächst noch Geld abheben?

Bewertung

Die Behauptungen sind nicht belegbar. Verdi teilt mit, zu keinen unbefristeten Streiks aufgerufen zu haben.

Fakten

In den vergangenen Monaten kam es zu mehreren Warnstreiks im Rahmen der laufenden Lohn- und Manteltarifverhandlungen, die jedoch jeweils nur drei Tage oder kürzer waren. Verdi hatte dazu aufgerufen.

Laut der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienst ist nur Verdi an den Verhandlungen beteiligt. Die Gewerkschaft teilte der dpa per Telefon mit, dass sie zu keinen unbefristeten Streiks aufgerufen habe.

Der bislang letzte Warnstreik fand am 11. November 2024 statt und dauerte einen Tag. An diesem Tag wurde auch das Sharepic bei TikTok veröffentlicht. Mit «nächste Woche» müsste also die Woche ab dem 18. gemeint gewesen sein.

Am 14. November 2024 trafen sich die Tarifparteien erneut, erzielten jedoch keine Einigung. Laut Verdi-Mitteilung gab es aber eine deutliche Annäherung in verschiedenen Punkten. Zu einem Streik kam es nicht: Die Verhandler vereinbarten einen neuen Termin für den 22. November 2024 in Frankfurt.

Bevor es zu einem unbefristeten Streik kommt, leitet der Verdi-Vorstand in der Regel eine Urabstimmung ein. Sie ist zwar nicht vorgeschrieben, «in den allermeisten Fällen wird sie aber durchgeführt, allein schon um sicher zu sein, im Konfliktfall die Mitglieder hinter sich zu wissen», schrieb ein Verdi-Sprecher auf Anfrage der dpa.

Bei so einer Abstimmung über einen Streik «müssen sich mehr als 75 Prozent der stimmberechtigten und nicht verhinderten Mitglieder dafür aussprechen» (Seite 4).

(Stand: 20.11.2024)

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Wirtschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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