Sadiq Khan, der seit 2016 amtierende Bürgermeister von London, hat vor seiner Wiederwahl im Jahr 2024 versprochen, etwas gegen die Wohnungsknappheit zu tun: 40.000 neue Sozialwohnungen will er bis 2030 bauen.
In den sozialen Medien verbreitet sich die These, er würde diese Wohnungen im Rahmen eines «muslimischen Wohnungsbauplans» nur für Musliminnen und Muslime bauen. Außerdem dürften die Wohnungen nur in der Nähe von Moscheen und Halal-Läden liegen. Aber entsprechen diese Angaben den Tatsachen?
Bewertung
Nein, es gibt keine Beweise dafür, dass Sadiq Khan 40.000 neue Wohnungen ausschließlich für Muslime baut. Die versprochenen Sozialwohnungen sollen für alle Londonerinnen und Londoner sein.
Fakten
Khan sagte in einem Interview eines islamisch ausgerichteten britischen Fernsehsenders, dass die bestehende Wohnungsnot insbesondere Minderheiten treffen: Muslime würden etwa gerne in der Nähe von Moscheen, Halal-Läden oder Gleichgesinnten wohnen, dies könnten sie sich aber aufgrund des Wohnungsmangels nicht leisten. Daher verspreche er, mindestens 40.000 neue Sozialwohnungen zu bauen. An keiner Stelle des Interviews sagt er jedoch, dass diese Wohnungen ausschließlich Muslimen vorbehalten seien.
Zu Beginn des Interviews, sagt Sadiq Khan zudem, dass es sein Ziel sei, das Leben von allen Londonerinnen und Londonern zu verbessern, unabhängig davon, ob und wenn ja, welcher Glaubensrichtung sie angehören. Auch in seinem Wahlprogramm versprach er den Bau neuer Wohnungen, ohne eine religiöse Zielgruppe zu nennen.
In einem britischen Faktencheck zu diesem Thema hatte ein Sprecher von Khan bestätigt, dass «der Bürgermeister diese Worte nicht so geäußert hat – und es deutlich zu hören ist, dass er (…) über die Notwendigkeit spricht, mehr Wohnungen für alle zu bauen».
Britische Medien berichteten ebenfalls über Khans Wohnungsbaupläne – sowohl vor als auch nach dem Interview. In keiner seriösen Quelle wird davon gesprochen, dass die 40.000 Wohnungen ausschließlich für Muslime gedacht seien (hier, hier und hier).
(Stand: 31.3.2025)
