Plattform-Beobachtung
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Welche Rolle spielt Desinformation auf digitalen Plattformen?
In sozialen Netzwerken und auf großen digitalen Plattformen stoßen User häufig auf Falsch- und Desinformation. Auch wenn die Plattformbetreiber teils weitreichende Maßnahmen ergreifen, um dem Phänomen Herr zu werden, bleiben manipulative, irreführende und falsche Inhalte auf YouTube, Instagram oder TikTok ein Problem. Insbesondere da automatisierte Empfehlungssysteme mitunter dafür sorgen, dass Desinformation überhaupt erst ein großes Publikum erreicht.
Bei der Bekämpfung von Falsch- und Desinformation ist es daher von immenser Wichtigkeit, die Maßnahmen, die Plattformen dagegen ergreifen, genau zu beobachten. Und zu überprüfen, welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die Nutzung der Plattformen haben.
Code of Practice on Disinformation
Aus diesem Grund hat die EU-Kommission im Jahr 2018 zusammen mit Stakeholdern sowie Expertinnen und Experten den Code of Practice on Disinformation veröffentlicht. Er enthält Empfehlungen für Online-Plattformen und Werbetreibende, wie sie Desinformation vermeiden und bekämpfen können. Er wurde von mehreren großen Online-Plattformen, darunter Facebook, Google und Twitter, unterzeichnet. 2022 wurde der Kodex überarbeitet und enthält nun detaillierte Verpflichtungen, wie Plattformen gegen Desinformation vorgehen und welche Informationen sie der Öffentlichkeit in diesem Rahmen bereitstellen müssen. Den gesamten Text des Code of Practice finden Sie hier.
Es ist die Aufgabe von GADMO, die Einhaltung des Kodex in Deutschland und Österreich zu überprüfen. Dafür entwickelt GADMO erst ein Framework, das voraussichtlich im April 2023 veröffentlicht wird. Das Framework beschreibt die Leitlinien, wie die Einhaltung des Kodex genau überprüft werden soll. Anhand des Frameworks werden jährlich Reports erstellt, die öffentlich zugänglich sein werden. Der erste Report erscheint voraussichtlich Ende 2023.