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Schlagerradios spielen Ben Zucker

Systemkritik statt Romantik? Im Netz kursiert ein Video, das vermeintlich den Sänger Ben Zucker zeigt, der in einem Rap-Song den Zustand Deutschlands anprangert. Dafür, so ist zu lesen, werde er «momentan von allen Radiosendern gesperrt». Was steckt dahinter?

Bewertung

Die Behauptung, Ben Zucker werde derzeit nicht im Radio gespielt, ist falsch. Mehrere Sender für Schlagermusik haben bestätigt, dass Ben Zucker weiterhin bei ihnen im Programm läuft. Das Video, das in diesem Zusammenhang verbreitet wird, zeigt eine andere Person.

Fakten

Der Mann in dem Video ist nicht Ben Zucker. Während eines seiner Markenzeichen eine recht charakteristische Frisur ist, die er auch Anfang August 2023 noch trägt, hat der Mann in dem Video eine Glatze. Außerdem sind die Kopfform sowie die Nasen- und Mundpartie der beiden Männer unterschiedlich.

Urheber des Lieds

Eine Bilderrückwärtssuche (Downloadlink) führt zum TikTok-Kanal eines gewissen Gero, wie sich der Mann an zwei Stellen im Video auch selbst nennt (bei 01:35 sowie 01:43). Dort erschien das Lied Ende Juni 2023. Unter dem Titel «Untergang» wurde es dann Anfang Juli 2023 auf der Musikplattform Bandcamp veröffentlicht.

Weitere Videos auf dem Tik-Tok-Kanal zeigen eindeutig, dass es sich um eine völlig andere Person handelt: Ben Zucker trägt am rechten Unterarm eine prägnante Tätowierung, der Mann aus dem Video hingegen eine am rechten Oberarm und zusätzlich einen Ohrring auf der linken Seite.

Ganz anderes Genre: Ben Zucker im Radio

Zu guter Letzt ist Ben Zucker Schlagersänger und kein Rapper. Und seine Musik wird weiterhin bei deutschen Schlagersendern gespielt, wie die Redaktionen der Sender Schlagerparadies, Schlager Radio sowie NDR Schlager der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage bestätigten. Auch Kontroversen um eines seiner Lieder habe es dort nie gegeben. Der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) teilt mit, bei SWR4 finde Ben Zucker seit Jahren und aktuell regelmäßig im Programm statt. Auseinandersetzungen gebe es keine.

(Stand: 4.8.2023)

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Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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