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Historiker Harari sprach über die Risiken von Künstlicher Intelligenz

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari ist insbesondere für seinen internationalen Bestseller «Eine kurze Geschichte der Menschheit» bekannt, bringt sich aber auch oft bei aktuellen Debatten ein. Aber hat er im Sommer 2023 wirklich gefordert, Verschwörungstheoretiker aus dem Internet zu verbannen? Das wird auf Facebook behauptet.

Bewertung

Harari sprach zwar in einem Podcast über Verschwörungstheorien. Die angebliche Forderung nach einer Verbannung findet sich dort jedoch nicht.

Fakten

Webseiten mit der Behauptung nennen als angebliche Quelle für die vermeintliche Aussage einen Podcast, nennen aber keine konkrete Fundstelle. Harari war zwar im Juli 2023 zu Gast beim US-amerikanischen Wissenschaftler Lex Friedmann. Doch in der Sendung hat Harari an keiner Stelle gefordert, Verschwörungstheoretiker aus dem Internet zu «verbannen».

User können das mittels der Transkription des Gesprächs nachvollziehen. Tatsächlich sprachen Friedmann und Harari über Verschwörungstheorien und ihre Gefährlichkeit. Doch den englischen Begriff «eliminated», auf Deutsch «zerstört», sagten beide Männer während des Gesprächs nicht – obwohl Harari der Begriff in den Überschriften der Websiten mit der falschen Behauptung unterstellt wird.

Sprach Harari eventuell von Verbannung, wie bei Facebook behauptet wird? Das englische Wort «ban» oder «banned», auf Deutsch in etwa «verboten» oder »gesperrt», taucht tatsächlich im Podcast auf und Harari nutzte es – aber in Bezug auf Künstliche Intelligenzen. Harari verlangte, Künstliche Intelligenzen zu verbieten, die vorgeben, ein Mensch zu sein, etwa auch Bots («What should be banned is AI pretending to be a human being»).

(Stand: 10.8.2023)

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Gesellschaft, Technologie

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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