Bewertung
Es handelt sich um eine Falschmeldung. Mehrere Polizeidienststellen haben klargestellt, dass es einen solchen Fall aktuell nicht gibt.
Fakten
In manchen Beiträgen wird das Alter des angeblich entführten Mädchens mit sieben, in anderen mit neun Jahren angegeben. Auch der Ort der Entführung variiert: Mal soll es der niederbayrischer Ort Bogen sein, mal Ansbach, mal Norderney. Dazu immer die Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Kindes – jedoch unterschiedliche Fotos.
Die zuständige Polizeiinspektion für Norderney gab gegenüber der dpa an, dass es einen solchen Fall nicht gebe. Auch die Polizei Deggendorf hat sich mit dem Fall beschäftigt. Sie betont, dass es sich um eine Falschmeldung handelt, und warnt vor privaten Fahndungsaufrufen. Weitere Polizeidienststellen melden dasselbe.
Hinter den Links in den Facebook-Posts verstecken sich mutmaßlich gefälschte Websites, die täuschend echt aussehen. Etwa eine angebliche Non-Profit-Organisation, die Spenden sammelt, oder ein angebliches Unternehmen für Waschstraßentechnik. Doch die Adressen existieren nicht und im Impressum des Unternehmens steht als Verantwortlicher «Max Mustermann». Diese Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um gefälschte Websites handelt.
Ähnliche Fälle von falschen Vermisstenanzeigen gibt es immer wieder. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland warnt davor, dass es sich dabei um eine Phishingmasche handeln könne. Gerade Kinder und Jugendliche zögen Mitleid und Aufmerksamkeit auf sich. Dadurch klickten Personen eher auf die Meldung und gelangten dann eventuell auf Phishing-Websites.
(Stand: 15.8.2025)