«Simpsons»-Orakel erneut erfunden: diesmal zum Thema Mpox

Bewertung

Falsch. Die «Simpsons»-Ausschnitte haben nichts mit Mpox zu tun.

Fakten

Man nehme verschiedene Zutaten: Familienvater Homer Simpson ist übersät mit juckenden Pusteln, ebenso Sohn Bart und Tochter Maggie (als «Pocken-Prinzessin»). Des weiteren gibt es eine Comic-Figur, die entfernt an den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, erinnern soll. Fertig ist die Erzählung, die «Simpsons» hätten Mpox vorausgesagt. Doch so einfach ist es nicht.

Windpocken, keine Affenpocken

Die Behauptung gibt es bereits seit dem Jahr 2022, als Mpox noch Affenpocken genannt wurden.

Die Szene mit dem kranken Homer stammt aus Folge 3 in Staffel 17 mit dem Titel «Milhouse of Sand and Fog». In dieser Episode von 2005 geht es um Windpocken (Englisch: «chicken pox»), an denen auch Homer erkrankt. Das betreffende Videofragment ist hier zu sehen. Windpocken gehören zu einer anderen Virusfamilie als Mpox.

Die Comic-Figur, die in dem aktuellen Video unter einem Foto von WHO-Generaldirektor Ghebreyesus gezeigt wird, hat nichts mit Mpox oder überhaupt dem Gesundheitswesen zu tun. Bei dem Mann mit Schnauzbart handelt es sich um den Direktor eines Waisenhauses, der in Folge 15 aus Staffel 2 («Oh Brother, Where Art Thou?» von 1991) seinen einzigen Auftritt hat und Homer den Aufenthaltsort von dessen verschollenem Halbbruder verrät.

Weltweite Notlage wegen Mpox

Die WHO hatte Mitte August 2024 wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika und einer neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden.

In der Vergangenheit wurden den «Simpsons» bereits häufiger prophetische Kräfte angedichtet, ohne dass dahinter ein Fünkchen Wahrheit steckte – etwa beim Attentat auf US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump oder beim Brückeneinsturz in Baltimore.

(Stand: 5.9.2024)