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Angeblicher «Bild»-Artikel über Barbara Schöneberger ist eine Fälschung

Im Netz kursiert aktuell ein vermeintlicher Nachrichtenbericht der «Bild»-Zeitung. «Skandal-Urteil: Die Deutsche Bundesbank hat Barbara Schöneberger wegen ihrer Aussage verklagt, dass jeder Deutsche reicher werden kann», lautet die Überschrift. Angeblich habe die Moderatorin während eines Interviews eine neue «Investitionsplattform» auf ihrem Tablet gezeigt. Daraufhin habe sich die Bundesbank eingeschaltet. Ist das wirklich wahr?

Bewertung

Falsch. Der ganze Artikel ist eine Fälschung, er stammt nicht von der «Bild»-Zeitung. Die Geschichte ist erfunden.

Fakten

Schon ein Blick in die Internetadresse, die sogenannte URL, genügt, um die Seite als Fake zu entlarven: Die Adresse des angeblichen Artikels beginnt mit «cbllbet.store/landers/3006_barbara(…)». Die echte Webseite der «Bild»-Zeitung ist hingegen unter «www.bild.de» zu erreichen – Berichte starten in der URL daher immer mit «bild.de/».

Die «Bild» hat auch keinen Artikel mit dieser Überschrift veröffentlicht. Das zeigt eine Suche auf der Webseite nach der entsprechenden Überschrift. Auch sonst lassen sich zu dem angeblichen Vorfall keine Medienberichte finden. Das ist ein weiterer Hinweis, dass die Geschichte erfunden ist.

In dem Bericht heißt es, der vermeintliche Vorfall gehe auf ein Interview «mit Pierre M. Krauze (sic!)» zurück – gemeint ist wohl der Fernsehmoderator Pierre M. Krause. Dazu wird auch ein vermeintliches Bild der beiden Moderatoren eingeblendet, bei der Schöneberger ihr Smartphone in der Hand hält. Die angebliche Display-Anzeige wird in einer Bildecke vergrößert dargestellt und soll die vermeintliche Investitionsplattform zeigen, wegen der sich die Bundesbank eingeschaltet haben soll.

Das Bild wurde aber manipuliert: Es handelt sich um einen veränderten Screenshot aus einer Folge der Sendung «Kurzstrecke mit Pierre M. Krause». Bei Youtube lässt sich die Ausgabe finden: Wie bei Minute 11:38 zu sehen ist, hält Barbara Schöneberger ihr Telefon tatsächlich in der Hand – aber das Display unterscheidet sich deutlich und zeigt nicht die angebliche Plattform.

Was hat es mit dem Fake-Artikel auf sich?

Die Geschichte ist also erfunden und basiert auf manipulierten Fotos sowie dem gefälschten «Bild»-Bericht. Doch was ist die Intention dahinter? Am Ende des gefälschten Berichts gibt es eine Anleitung, wie Bürgerinnen und Bürgern mit der Plattform vermeintlich Geld verdienen können. Darunter ist ein Button mit der Aufschrift «Offizielle Webseite» zu sehen.

An dieser Stelle ist Vorsicht geboten: Zwar ist diese «offizielle Webseite» am 4. August 2023 nicht mehr erreichbar gewesen. Aber Recherchen zu ähnlichen gefälschten Seiten legen nahe, dass es sich dabei zuvor um eine unseriöse Plattform gehandelt hat, auf der Nutzer persönliche Daten abgeben sollten. So kursierten bereits falsche Berichte über Markus Lanz, Hape Kerkeling oder Olaf Scholz. In den damaligen Fake-Artikeln gab es ebenfalls falsche Behauptungen über eine Anklage im Zusammenhang mit unseriösen Bitcoin- und Finanz-Plattformen.

In jedem Fall sollten Internet-Nutzer bei der Eingabe von persönlichen Daten im Netz wachsam und vorsichtig sein: Verbraucherschützer und die Polizei warnen dringend davor, bei unseriösen Internetseiten und Angeboten oder Gewinnspielen die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 4.8.2023)

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Gesellschaft, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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