Bewertung
Der Vorfall in einem Stuttgarter-Thermalbad ist frei erfunden, das Thermalbad gibt es nicht und einen solchen Vorfall hat es in Stuttgart ebenfalls nicht gegeben.
Fakten
Ein Bad namens «Rosenstein-Thermalbad» gibt es in Stuttgart nicht, wie eine Google-Suche zeigt. Zudem teilte das Polizeipräsidium Stuttgart auf Nachfrage der dpa mit, dass ein solcher Fall nicht bekannt sei.
Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem Video um eines der aktuell häufiger auftauchenden Fake-Clips handelt, die typischerweise mit KI erstellt werden. Tatsächlich sind die Bilder, die das Bad zeigen sollen, auffällig.
Verräterische Fehler auf den Bildern
So sieht man auf dem ersten Bild die Rücken der angeblichen Einsatzkräfte. Ihre Körperhaltung wirkt unnatürlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Körper von mehreren Menschen dieselben Proportionen haben, ist zudem sehr unwahrscheinlich.
Bei genauem Hinsehen zeigen sich weitere Hinweise darauf, dass es sich um kein Foto handelt. Die Pflastersteine sind verschieden groß und scheinen links ineinander überzugehen. Auch die Geländer und Treppenstufen am Beckenrand sehen unecht aus.
Auch auf dem zweiten Bild wirken die Menschen puppenhaft aufgereiht, während sie neben vermeintlichen Polizei-Autos stehen, deren Kennzeichen frei erfunden sind. Über dem Tor im Hintergrund steht «BAUSSCH». Solche Merkmale treten immer wieder bei KI-generierten Fälschungen auf.
Eine Bilderrückwärtssuche zeigt, dass die beiden Fotos ausschließlich in Verbindung mit dem Facebook-Post auftauchen. Es gibt keine authentischen Bilder, die diesen angeblichen Einsatz bestätigen.
Parallelen zu Fall in Köln
In Köln gab es 2023 einen ähnlichen Fall. Dort wurde laut Medienberichten eine 13-Jährige in einem Schwimmbad sexuell missbraucht. Damit deckt sich dieser Fall zwar teilweise mit den Schilderungen in dem Video, doch die Tat steht in keinerlei Verbindung zu einem Fall in Stuttgart.
(Stand: 26.5.2025)