Autohaus dementiert Falschinformationen zu Olena Selenska - Featured image

Autohaus dementiert Falschinformationen zu Olena Selenska

Ein exklusiver Sportwagen ist für viele Menschen ein Traum. Für die ukrainische First Lady Olena Selenska ist er angeblich in Erfüllung gegangen. Glaubt man Behauptungen in den sozialen Medien, hat sie in Paris einen Bugatti Tourbillon zum Preis von 4,5 Millionen Euro gekauft. Ein Foto der angeblichen Rechnung und ein Video eines angeblichen Bugatti-Mitarbeiters sollen als Beweis dienen. Doch stimmt die Geschichte?

Bewertung

Nein, Olena Zelenska hat kein solches Fahrzeug gekauft. Das bestätigte Bugatti Paris. Mehrere Hinweise deuten zudem auf eine manipulierte Rechnung hin.

Fakten

Ein «Hybrid-Hypercar» – so wird der Bugatti Tourbillon beschrieben. Das Modell wird im Jahr 2026 in einer limitierten Auflage von 250 Stück auf den Markt kommen. Das Autohaus, in dem Olena Selenska ein solches Fahrzeug erworben haben soll, bezeichnete die Behauptungen auf Instagram als «Fehlinformation». Man habe deshalb Anzeige wegen Dokumentenfälschung und Verleumdung erstattet.

In dem Statement erklärt die Firma «Car Lovers Group», die das Autohaus betreibt, die angebliche Rechnung sei eine Fälschung. Der Preis des Fahrzeugs sei falsch, und die Beschreibung und die Preise der Optionen seien ebenfalls ungenau. Auch der Mann, der sich in dem verbreiteten Video als Mitarbeiter ausgibt, arbeitet demnach nicht für das Unternehmen.

Rechnung liefert deutliche Hinweise auf Manipulationen

Tatsächlich lassen sich auf der vermeintlichen Rechnung einige Auffälligkeiten erkennen. Die Buchstaben im Logo von Bugatti weichen vom Original-Logo ab. Es ist zudem keine Mehrwertsteuernummer zu sehen, obwohl dies auf Rechnungen vorgeschrieben ist. Außerdem sollte die Kontonummer eine IBAN-Struktur aufweisen, was nicht der Fall ist. Stattdessen ist ein australischer BSB-Code angegeben. Auch eine Währung ist nirgends zu sehen.

Die Falschbehauptung verbreitete sich über eine französische Website, die inzwischen offline ist. Die Domain wurde erst wenige Tage vor Erscheinen des Artikels registriert und gibt keine Auskunft darüber, wer genau hinter der Website steckt und auf welche Quellen sie sich beruft. Ein weiterer Hinweis, dass der Behauptung nicht zu trauen ist. Dennoch übernahm die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti die angebliche Meldung mit der Website als einziger Quelle.

Dem Ehepaar Selenskyj wurde in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, mit westlicher finanzieller Unterstützung Luxuskäufe zu finanzieren. Von einer Goebbels-Villa über ein Casino auf Zypern, teuren Cartier-Schmuck bis hin zu einem Anwesen des britischen Königs Charles: All diese Behauptungen konnten als Desinformation enttarnt werden.

(Stand: 12.7.2024)

Fact Checker Logo

Ukraine

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

Nach oben scrollen