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Facebook-Profil zeigt nicht den Amokläufer von Graz

Nach dem Amoklauf im österreichischen Graz mit elf Toten kursieren im Netz vermeintliche Angaben über den Täter. So wird etwa ein Screenshot eines Facebook-Profils eines Nutzers verbreitet, der demnach eine Schule in Graz besucht hat und in der Steiermark leben soll. «Das soll der Österreicher sein, der am BORG in Graz neun ehemalige Mitschüler und dann sich selbst getötet hat», heißt es. Ist das korrekt?

Bewertung

Nein, sowohl der Mann als auch die Polizei sagen, dass er keinen Bezug zu der Tat in Graz hat.

Fakten

Am 10. Juni hat ein 21-jähriger Österreicher in Graz an seiner ehemaligen Schule mit zwei Schusswaffen zehn Menschen und dann sich selbst getötet. Der Mann war laut Polizei aus dem Bezirk Graz-Umgebung.

In den sozialen Netzwerken verbreitet sich ein Screenshot eines Facebook-Profils eines Mannes, der demnach ebenfalls eine Schule in Graz – jedoch eine andere als das betroffene Gymnasium – besucht hat. Er lebt laut dem Profil in Leibnitz, rund 30 Kilometer von Graz entfernt.

Doch bei dem Mann handelt es sich nicht um den Amokläufer. Schon allein deshalb nicht, weil er sich am Tag nach der Tat auf seinem Facebook-Profil in einem Video zu Wort gemeldet hat. Er könne schon deshalb nicht der Täter sein, weil er noch am Leben sei, sagt der junge Mann. Weil seine Daten in sozialen Netzwerken geteilt wurden, habe er Drohungen erhalten. Auch der Fußballverein des Mannes verbreitete dessen Botschaft.

Polizei: Nicht das Profil des Täters

Von der Polizei in Graz hieß es gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Bei diesem Profil handelt es sich, so wie der Profilinhaber selbst geäußert hat, NICHT um den mutmaßlichen Täter.» Nähere Informationen gebe man nicht bekannt.

Hintergrund ist, dass der Mann mutmaßlich denselben Vornamen und Anfangsbuchstaben des Nachnamens wie der Täter hat. In Medienberichten war dieser veröffentlicht, von der Polizei aber nicht bestätigt worden. Vielmehr hieß es von der steirischen Polizei: «Bitte teilen Sie in sozialen Medien keine vermeintlichen Bilder und möglicherweise falsche Informationen zum Täter von Graz.»

(Stand: 13.6.2025)

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Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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