Bewertung
Tendenz richtig, Zahlen teils falsch. Es stimmt, dass die Mordrate in Deutschland weit unter denen in Russland und den USA liegt. In Russland war sie 2024 deutlich höher als im Sharepic angegeben.
Fakten
Ein länderübergreifender Vergleich der Häufigkeit von vorsätzlichen Tötungsdelikten ist etwa über die Daten des United Nations Office on Drugs and Crime (Undoc) möglich.
Nach jüngsten Angaben lag im Jahr 2023 in den Vereinigten Staaten die Rate bei 5,76 Opfern pro 100.000 Einwohnern, in Deutschland bei 0,91.
Für Russland werden in den Undoc-Daten zwar keine Häufigkeitswerte für 2023 angegeben, dafür aber absolute Zahlen für 2024. Demnach gab es in dem Land 11.327 Opfer, was bei einer Einwohnerzahl von 144 Millionen Menschen eine Rate von 7,87 ergibt.
Das entspricht auch in etwa den Angaben auf der Website «Our World in Data».
Trend für Deutschland aus BKA-Zahlen erkennbar
Die jüngsten Zahlen für Deutschland stammen aus dem vergangenen Jahr. Der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes (BKA) zufolge wurden 2024 hierzulande pro 100.000 Einwohner 0,9 Fälle von Mord oder Mordversuchen erfasst (Download). Das waren 730 Fälle.
Zum Vergleich: Vor 30 Jahren (1995) lag mit 1.207 Fällen die Rate noch bei 1,5 pro 100.000 Menschen. Es gab aber auch schon Jahre mit weniger solcher Straftaten, unter anderem 2012 (630 Fälle), 2015 (649) oder 2021 (643). Andererseits gab es ähnlich hohe Zahlen wie 2024 auch schon vor der Ankunft von Millionen Flüchtlingen in Deutschland – etwa in den Jahren 2007 (734) oder 2011 (723).
Bei Mord findet in Deutschland der Paragraf 211 des Strafgesetzbuches (StGB) Anwendung. Demnach liegt ein solches Verbrechen vor, wenn eine Tötung aus bestimmten Motiven oder unter bestimmten Umständen erfolgt, wie etwa Mordlust, die Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier oder andere sogenannte niedrige Beweggründe. Ebenso gilt eine Tat als Mord, wenn sie heimtückisch, grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln erfolgt oder eine andere Straftat ermöglicht oder verdeckt.
(Stand: 27.10.2025)
