Bewertung
Ursprung der Geschichte ist ein Satire-Artikel – die Behauptung ist also falsch.
Fakten
Ein Mitglied der Bundesregierung in eine Schlägerei in der Hauptstadt verwickelt – das wäre eine große Sache. Zeugen hätten etwas gesehen und ihre Eindrücke weiterverbreitet, vielleicht hätte es Videos in sozialen Medien gegeben. Wahrscheinlich wäre die Polizei eingeschaltet worden und Medien hätten berichtet – doch über eine Schlägerei unter Beteiligung von Außenministerin Baerbock ist keine Berichterstattung zu finden.
Sucht man nach dem Namen der Autorin in kyrillischen Buchstaben, stößt man auf eine russische Website und letztlich den Artikel aus dem Sharepic in russischer Sprache. Was dort und auch in deutscher Übersetzung seltsam ist: Marco Buschmann wird nicht als Bundesjustizminister, sondern als «Rechtsanwalt», beziehungsweise «Jurist» bezeichnet; er habe «seinen Abonnenten» weiteres über den Vorfall erzählt – welches Publikum da konkret angesprochen worden sein soll, und in welcher Form, bleibt unklar. Genannt wird aber noch eine Quelle für die Behauptung: «Tsargard». Folgt man dieser Spur, wird klar, wie die Falschbehauptung entstanden ist.
Auch die Seite «Tsargard» schrieb über den angeblichen Vorfall und stützte sich auf einen Post bei X. Doch schon der Name des Accounts verrät, womit man es hier zu tun hat: «Ernst und Satire» steht da in Klammern neben «Bundesjustizminister Marco Buschmann». In seiner Beschreibung bezeichnet der Account sich als Parodie. Das angebliche Foto der Außenministerin in dem Post ist eine Fotomontage – der Kopf von Baerbock ist in ein Foto der Sängerin Rihanna eingesetzt.
(Stand: 9.11.2023)