Video zeigt Brückeneinsturz von 2018 im Osten Russlands

Bewertung

Falscher Kontext: Die Aufnahme ist nicht aktuell, sie stammt aus dem Jahr 2018. In dem Video ist der Einsturz einer zweispurigen Brücke in der Stadt Swobodny im Osten Russlands zu sehen. Mit einem ähnlichen Vorfall, der sich Anfang April in der westrussischen Stadt Wjasma im Oblast Smolensk ereignete, hat der Clip nichts zu tun.

Fakten

Mithilfe von Foto-Rückwärtssuchen lassen sich weitere Postings mit der Aufnahme finden. So wurde derselbe Clip bereits im Jahr 2018 auf der Videoplattform Youtube veröffentlicht. Der Beschreibung nach zeigt das Video einen Vorfall in der Stadt Swobodny.

Tatsächlich ist in dem Video ein Brückeneinsturz vom 9. Oktober 2018 im Osten Russlands zu sehen: Eine zweispurige Straßenbrücke in der Stadt Swobodny war damals unter einem Lastwagen zusammengebrochen, wie die Verwaltung des Amurgebietes mitteilte. Außer dem Fahrer des mit Sand beladenen Lasters wurde niemand verletzt. Die Transsibirische Eisenbahn in Russland war infolge des Einsturzes damals zeitweise blockiert.

Auch mehrere deutsche Medien berichteten über den Vorfall und entsprechende Videos – darunter die Deutsche Presse-Agentur (dpa) oder die Schweizer Tageszeitung «Blick». Mit einem sehr ähnlichen Vorfall, der sich kürzlich im Westen Russlands ereignete, hat der verbreitete Clip deshalb nichts zu tun.

Tass: Frau bei Brückeneinstürz in der Region Smolensk getötet

Bei einem Brückeneinsturz in der westrussischen Stadt Wjasma ist am Montag offenbar mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Behördenangaben berichtet, wurde eine Autofahrerin bei dem Unglück in der Region Smolensk getötet. Fünf weitere Personen wurden demnach ins Krankenhaus eingeliefert. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.

Die eingestürzte Überführung bei Wjasma verlief ebenfalls über eine Eisenbahnstrecke. Laut Tass wurde der Zugverkehr unterbrochen. Aktuelle Bilder des Unglücks sind in Berichten der Nachrichtenagentur AP und der BBC zu sehen. Dennoch verbreiteten auch Medien in diesem Zusammenhang fälschlicherweise das alte Video von 2018.

(Stand: 12.4.2024)