Video zeigt Protest in Tiflis statt Silvester in Deutschland

Der Urheber des Posts schreibt zu dem Video: «Auch das sind Bilder aus der Silvesternacht 2025, wie in einem Kriegsgebiet…» In Wahrheit stammen die Aufnahmen aber weder aus der Silvesternacht, noch aus Deutschland.

Bewertung

Das Video wird in falschem Zusammenhang verbreitet. Die Aufnahmen stammen nicht aus der Silvesternacht, sondern sind älter. Sie wurden schon am 6. Dezember 2024 auf einem anderen Account gepostet. Viele Hinweise deuten darauf hin, dass die Aufnahmen nicht aus Deutschland, sondern von Protesten in Tiflis, Georgien, stammen.

Fakten

Der Urheber des auf der Plattform X geposteten Videos behauptet, dies seien Szenen aus der Silvesternacht 2025 in Deutschland. Ein anderer Nutzer weist in einem Kommentar unter dem Post jedoch darauf hin, dass die Bilder nicht aus der Silvesternacht in Deutschland, sondern von Protesten am 6. Dezember 2024 in Georgien stammen. In demselben Kommentar sind drei Videos von Protesten in der georgischen Hauptstadt Tiflis vom 6. Dezember 2024 verlinkt.

In einem dieser drei Videos ist zu Beginn der Aufnahme zu erkennen wie ein Mann mit Helm (vermutlich ein Polizist) einem anderen Mann hinterherrennt, ihn schlägt und kurz darauf zu Boden gestoßen wird. Diese Szene ist auch am Anfang des Videos in dem Post zu sehen, in dem behauptet wird, die Aufnahmen würden aus Deutschland stammen. Das Geschehen und der Ort sind identisch: Im Hintergrund ist ein weißes beleuchtetes Haus mit orangenen Akzenten zu sehen.

Im Thread unter dem am 6. Dezember geposteten Video lassen sich noch weitere ähnliche Videos sowie ein Straßenname finden. In Kombination mit einer Bilderrückwärtssuche eines Screenshots bei einem dieser Videos findet man den Ort der Aufnahmen: die Rustaweli-Allee in Tiflis (im Video bei Minute 00:32 zu sehen). Im Video sieht man hier auch ein Café mit georgischen Schriftzeichen im Hintergrund.

Die im Video zu hörende Sirene weist ebenfalls darauf hin, dass die Aufnahmen nicht aus Deutschland kommen. Sie klingt nicht wie das in Deutschland übliche «tatü-tata» des Martinshorns von Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräften, sondern enthält länger anhaltende Töne.

(Stand: 03.01.2025)