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Interview mit Buyx drehte sich um Corona-Maßnahmen – nicht um Waffen

Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper freigeben. Deutschland hat einen Vertrag zu deren Ächtung unterzeichnet.

Anfang Juli wurde bekannt, dass die US-Regierung die Lieferung von Streumunition an die Ukraine prüft. Wenige Tage später wurde in den sozialen Medien ein Bild geteilt, auf dem es heißt: «RTL/ntv „Frühstart“ – Alena Buyx: Streubomben sind „ethisch gerechtfertigt“». Empörte Reaktionen ließen nicht lang auf sich warten. So kommentierte eine Facebook-Nutzerin, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats sei eine «äusserst unmoralische Person» (Schreibweise im Original). Doch die Aussage zur Streumunition stammt nicht von Buyx.

Bewertung

Es handelt sich um eine Fälschung: Das Bild stammt aus dem Jahr 2020, das Wort «Streubomben» wurde nachträglich eingefügt. Die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx sprach damals über die Maßnahmen in der Corona-Pandemie.

Fakten

Am 29. Oktober 2020 war Alena Buyx in der Sendung «Frühstart» von RTL/ntv zu Gast und sprach über die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die Einblendung über dem Interview-Mitschnitt gleicht dem nun verbreiteten Sharepic – bis auf ein Wort: «RTL/ntv „Frühstart“ – Alena Buyx: Maßnahmen sind „ethisch gerechtfertigt“».

Das Wort «Maßnahmen» wurde durch «Streubomben» ersetzt, wie man leicht an Position und Schrifttyp erkennen kann. Um unteren Teil des Bildes wurde der Text nicht verändert. Dort steht nach wie vor «Maßnahmen sind „ethisch gerechtfertigt“».

Alena Buyx habe niemals gesagt, der Einsatz von Streubomben sei ethisch gerechtfertigt, schrieb ein Sprecher des Ethikrates auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Via Twitter bezeichnete der Ethikrat dies als «üble Nachrede».

(Stand: 11.7.2023)

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Politik, Ukraine

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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