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Aiwanger und der Regenschirm: Wie es wirklich war

Es regnet in Strömen, als der bayerische Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger und seine Partnerin, die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger, zum Auftakt der Wagner-Festspiele in Bayreuth vorgefahren werden. Ein kleiner Moment auf dem Weg der beiden Freie-Wähler-Politiker zum Festspielhaus sorgt in sozialen Medien für mächtig Aufregung: Ein Foto soll Beweis dafür sein, dass Aiwanger den Regenschirm nur für sich halte und seine Partnerin buchstäblich im Regen stehen lasse.

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Die Aufnahme zeigt nur einen kleinen Moment. In einer ausführlichen Videosequenz der Szene wird deutlich: Aiwanger hält den Schirm auch für Schweiger.

Fakten

Kurz vor der Eröffnung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth hat es am 25. Juli 2023 heftig gewittert. Trotzdem zeigt sich die Prominenz bei der Ankunft gut gelaunt und lächelnd, während sie zügig über den roten Teppich eilt. Neben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) waren auch Aiwanger und Schweiger angereist.

Wie der bayerische Wirtschaftsminister und seine Partnerin den Weg vom Auto zum Festspielhaus zurücklegen, zeigt ein Ausschnitt der «Tagesschau» vom Eröffnungstag. In dem Video-Beitrag über den Festspiel-Auftakt ist ab Sekunde 47 zu sehen, wie Schweiger nur kurz im Regen steht und dann auf Aiwangers linke Seite unter den Schirm flüchtet. Dann gehen beide vorm Regen halbwegs geschützt Richtung Festspielhaus.

Das im Netz verbreitete Foto zeigt den Moment, bevor Schweiger unter den Schirm läuft. Nach teils hämischen Kommentaren in sozialen Medien postet Aiwanger einen Ausschnitt der «Tagesschau» mit der gesamten Szene.

Später stellen unter anderem Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz die Angelegenheit richtig. Auch sie hatten zuvor anhand des Fotos in Richtung Aiwanger kommentiert.

Das verbreitete Motiv schoss ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Von der Ankunft Aiwangers und Schweigers entstanden mehrere Aufnahmen. Das später verbreitete Motiv fängt eine der wenigen Möglichkeiten ein, in denen beide Gesichter ohne Hindernisse (wie den Schirmstock oder wehende Haare) vollständig zu erkennen sind.

(Stand: 31.07.2023)

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Politik, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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