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Geschichte über Schweinekopf in Berliner Moschee erfunden

Ein blutiger Schweinekopf auf einer Palästinaflagge, daneben die Worte «Ukraine steht für Israel»: Dieses Bild hat ein angebliches Nachrichtenportal veröffentlicht. Die Aufnahme soll aus den Innenräumen der Wilmersdorfer Moschee in Berlin stammen, der ältesten Moschee Deutschlands. Schnell wird spekuliert: Wer hat den Schweinekopf durchs Fenster geworfen? Waren das etwa Ukrainer? Und die sind jetzt gegen Palästina und für Israel?

Bewertung

Die Behauptung ist falsch, den Vorfall hat es nicht gegeben. Das erklären sowohl die Berliner Polizei als auch der Imam der Wilmersdorfer Moschee.

Fakten

Zunächst ist wichtig zu sagen, dass die «Berliner Wochenzeitung» keine bekannte Wochenzeitung aus der Hauptstadt ist. Die Domain «berliner-wochenzeitung.de» selbst ist erst drei Wochen alt. Und im Internet-Archiv sieht man: Am 18. Juni gab es noch keine Inhalte auf der Seite. Sowohl das ZDF als auch T-Online hatten über das angebliche Nachrichtenportal berichtet, und dabei einige Fake-News entlarven können.

So ist auch der angebliche Vorfall in der Wilmersdorfer Moschee in Berlin erfunden. So erklärte es ein Polizeisprecher auf dpa-Anfrage am 9. Juli 2024: «Nach Bewertung aller der Polizei Berlin vorliegenden Erkenntnisse handelt es sich bei dem von Ihnen angefragten Sachverhalt um eine Falschmeldung.»

Auch Amir Aziz, Imam der Wilmersdorfer Moschee, sagte am selben Tag der dpa: «Die Nachricht über das Aufstellen eines Schweinekopfes in einer Berliner Moschee ist eine Fälschung. Ein solcher Vorfall hat nicht stattgefunden.»

Offenbar eine gute Fälschung: Der Boden auf dem Bild des Artikels der «Berliner Wochenzeitung» sieht dem echten Boden täuschend ähnlich. Die Formulierung «Ukraine steht für Israel» klingt hingegen, als sei sie aus einer anderen Sprache übersetzt worden, wahrscheinlich aus dem englischen «Ukraine stands for Israel».

Bei dem Berliner Gebäude handelt es sich um die älteste Moschee Deutschlands. Sie wurde in den Jahren zwischen 1924 und 1928 auf Hinwirken der britisch-indischen Community erbaut.

(Stand: 12.7.2024)

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Migration, Gesellschaft, Ukraine

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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