Bewertung
Die Aussage, dass Kohlendioxid-Ausstoß keine globale Erwärmung verursache oder keinen Einfluss auf Extremwetter habe, widerspricht der überwältigenden Mehrheit übereinstimmender wissenschaftlicher Forschungsergebnisse.
Fakten
Die Behauptungen widersprechen Forschungsergebnissen renommierter und unabhängiger Institute, wie die Helmholz Klima-Initiative zusammenfasst: «Weit mehr als 90 Prozent der Klimaforscher sind überzeugt, dass der Mensch den gegenwärtigen Klimawandel verursacht.»
Zum Beispiel dokumentieren der Weltklimarat (IPCC), die US-Wetterbehörde NOAA, der Deutsche Wetterdienst (DWD) und die Weltraumbehörde NASA sehr detailliert die Auswirkungen von steigendem CO2-Ausstoß auf das globale Klima.
Seit Jahrzehnten befassen sich voneinander unabhängige Institute mit dem sogenannten Treibhauseffekt. Die internationale Forschungsgemeinschaft ist sich auf Grundlage dessen einig: Der menschengemachte CO2-Ausstoß führt zu einem globalen Temperaturanstieg. Dabei werden wissenschaftliche Standards erfüllt: So müssen Forschungsergebnisse transparent sein.
Darüber hinaus ist der Zusammenhang zwischen globaler Erwärmung und der Häufung von Extremwetter wie Hitzewellen, Starkregen, oder Dürren gut dokumentiert, wie auf der Webseite des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus nachzulesen ist. Zwar lässt sich nicht jedes einzelne Ereignis direkt auf CO2 zurückführen, doch ist eine Häufung von Extremwetter durch den Klimawandel sehr wahrscheinlich.
Zweifelhafter Blog für Veröffentlichung
Der Text mit den Behauptungen wurde auf dem Blog «Watts Up With That?» veröffentlicht. Ob das Paper von Lindzen und Happer nach dem in der Wissenschaft gängigen Peer-Review-Verfahren geprüft wurde, ist nicht ersichtlich. Das Gegenlesen anderer Expertinnen und Experten soll vor einer Veröffentlichung gewährleisten, dass Forschungsergebnisse nachvollziehbar, unvoreingenommen und zuverlässig sind.
Beide Autoren sind prominente Kritiker des Treibhauseffekts. Ihrer Positionen wird in der internationalen Forschungsgemeinschaft widersprochen – sogar sehr prominent aus dem US-Forschungsinstitut MIT in einem offenen Brief an Präsident Donald Trump. Die MIT-Klimafakultät distanziert sich dabei dezidiert von den Beiträgen ihres emeritierten Kollegen Lindzen.
Darüber hinaus fallen die Autoren durch ihre Nähe zu Lobbyorganisation der fossilen Industrie auf, wie etwa in einer investigativen Recherche von Greenpeace berichtet wird.
(Stand: 25.6.2025)