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Mehrere Medien berichteten über den Vorfall: Zwar wurde Alice Weidel nach einer mutmaßlichen Bedrohungslage an einen sicheren Ort gebracht, dennoch darf die AfD-Politikerin diesen verlassen – und das hat sie nach Angaben ihres Sprechers auch getan. Dieser bestätigte zudem den anfänglich geheimen Ort, nämlich Mallorca.
Fakten
AfD-Chefin Alice Weidel hatte Medienberichten vom 3. Oktober zufolge am Tag der Deutschen Einheit auf einen geplanten öffentlichen Auftritt im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth verzichtet. Ein Sprecher hatte gesagt, es habe zuvor einen «sicherheitsrelevanten Vorfall» gegeben.
Die Absage der Teilnahme erfolgte aber nicht auf Veranlassung des Bundeskriminalamts (BKA), wie ein Sprecher gegenüber «Focus Online» erklärte. Das BKA ist für den Personenschutz von Politikern und Politikerinnen zuständig.
Auf der entsprechenden Veranstaltung in Mödlareuth wurde später Medienberichten zufolge von einem Redner behauptet, Weidel sei in einem Safehouse, dürfe dieses nicht verlassen und müsse bis auf weiteres untergetaucht bleiben. Das ist aber laut ihrem eigenen Sprecher nicht korrekt.
Ihre Familie sei zwar am 23. September an einen sicheren Ort gebracht worden, Weidel war jedoch schon am 29. wieder im Bundestag und gab eine Pressekonferenz (Fotos und Video). Somit ist die online geteilte Behauptung, die Politikerin müsse an einem geheimen Ort bleiben, falsch.
Hinzu kommt: Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist bekannt – auch darüber berichteten mehrere Nachrichtenmedien. Die AfD-Chefin hält sich aktuell auf Mallorca auf.
Am Tag der Deutschen Einheit wurde die Politikerin in einer Ortschaft an der mallorquinischen Ostküste in einem Strandrestaurant gesehen. Ein Sprecher bestätigte der dpa auf Anfrage die Tatsache, über die zuerst der «Spiegel» berichtete. Entsprechende Artikel sind sowohl am 4. Oktober als auch am 5. Oktober auf der Homepage zu finden.
(Stand: 05.10.2023)