Weder das Foto ist echt, noch wurde Alice Weidel von der Bundesbank verklagt. Der Link in dem gefälschten Artikel führt zu einer unseriösen Finanzplattform.
Fakten
Gehen wir einmal davon aus, Weidel wäre tatsächlich von der Deutschen Bundesbank verklagt worden – würden dann tatsächlich keinerlei weitere Medien darüber berichten? Das ist hier der Fall (Stand: 30.5.2024).
Wie Überschrift und Werbetext schon vermuten lassen, handelt es sich nicht um einen Bericht der «Bild». Die verlinkte Seite missbraucht zwar ebenfalls das Logo der Medienmarke, an der URL ist aber sofort erkennbar, dass hier eine Fälschung vorliegt: «techproconsultworld.com/immediatecore-de-prl-alice/».
Neben weiteren Details der ausgedachten Geschichte wird dort mehrfach auf eine Investitionsplattform verlinkt, auf der man zur Eingabe persönlicher Daten aufgefordert wird. Bei «Immediate Core» soll es sich angeblich um die «beste innovative Investitionsplattform 2023 laut Forex Awards» handeln. Doch in der Liste der Gewinner findet sich «Immediate Core» nicht.
Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, leichtfertig die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten anzugeben – auch weil diese Daten verkauft werden können.
Dieselbe Masche findet sich mit zahlreichen Prominenten im Internet. Zuletzt wurden mehrfach unseriöse Finanzprodukte mit dem Gesicht von Komikerin und Moderatorin Carolin Kebekus beworben.
Und das Foto der angeblichen Weidel-Festnahme?
Es ist ein Hingucker: Die ausgedachte Geschichte über Weidels Finanztipp wird bei Facebook mit einem Foto beworben, auf dem sie von mehreren Polizisten in ein Fahrzeug begleitet wird. Auch dabei handelt es sich um eine Fälschung.
Mit einer Bilderrückwärtssuche bei Google stößt man auf das Originalbild in einem Artikel bei blick.de. Es zeigt die sächsische Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linke), die im Juni 2023 festgenommen wurde, weil sie einen Polizisten tätlich angegriffen haben soll.
(Stand: 30.5.2024)