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Angeblicher Musk-Tweet über Journalisten gefälscht

Twitter-Chef Elon Musk bezeichnet sich immer wieder als Verfechter der Redefreiheit. Trotzdem sperrte er Mitte Dezember 2022 mehrere Twitter-Konten von Journalisten. Ein angeblicher Tweet von ihm verglich nun «das Verbot von Reportern, die ich nicht mag» mit der Ermordung von Journalisten in anderen Ländern. Ein Screenshot dieses angeblichen Tweets wird in den sozialen Medien verbreitet. Stammt die Aussage wirklich von ihm?

Bewertung

Es gibt auf Musks Twitter-Profil und in Internetarchiven keinerlei Hinweise, dass er diese Sätze getwittert hat. Es handelt sich allen Anzeichen nach um eine Fälschung.

Fakten

Ende Oktober 2022 übernahm Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter. Die Übernahme wurde von einer aufgeheizten Diskussion über Meinungsfreiheit begleitet. Mitte Dezember 2022 sperrte Twitter dann die Profile mehrerer bekannter Journalistinnen und Journalisten, weil sie angeblich den Standort von Musks Privatjet veröffentlicht und damit seine Familie gefährdet hatten.

Am 16. Dezember ging daraufhin der Screenshot eines Tweets viral, den Musk angeblich zur Verteidigung der Sperrungen abgesetzt hatte. Dies war jedoch kein echter Tweet oder eine Erklärung von Elon Musk. Er erscheint weder in Musks offizieller Twitter-Timeline, noch in Internet-Archiven. Auch auf einer Seite, die gelöschte Tweets von Musk listet, lässt sich der angebliche Tweet nicht finden.

Der gefälschte Screenshot erschien offenbar ursprünglich am 16. Dezember 2022 auf dem sozialen Netzwerk Reddit und wurde dort mit der Aufschrift «Satire/Fake Tweet» markiert. Trotzdem verbreitete sich der Screenshot in den sozialen Medien und wurde für echt gehalten.

Tweets lassen sich beispielsweise über den Quellcode relativ leicht manipulieren. So kann man selbst Accounts, die verifiziert wurden, jegliche Äußerung in den Mund legen und vom eigenen Bildschirm aufnehmen. Es ist daher ratsam, skeptisch zu sein, wenn sich ein Tweet mit ungewöhnlichen oder skandalösen Äußerungen als Screenshot verbreitet und nur in dieser Form zu finden ist.

(Stand: 21.12.2022)

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Wirtschaft, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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