Die Behauptung ist falsch. Es gab in diesem Zeitraum Grippe-Tote. Im Vergleich zu anderen Jahren waren die Fallzahlen aber deutlich niedriger, was vor allem an Covid-Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Maskentragen lag.
In Deutschland veröffentlicht das Robert-Koch-Institut (RKI) regelmäßig Influenza-Statistiken, die unter anderem aus Labor- und Krankenhausmeldungen zusammengestellt werden. Daraus geht hervor, dass es zwischen Ende September 2020 und Mai 2021 in der Bundesrepublik 18 gemeldete Todesfälle mit nachgewiesener Influenzavirus-Infektion gab. Die Mehrzahl dieser Patienten war über 60 Jahre alt und starb im Krankenhaus.
Im Jahresvergleich ist das sehr wenig. In der Saison 2019/2020 gab es dem RKI zufolge mehr als 500 Todesfälle durch das Influenzavirus. In der Saison 2023/24 waren es sogar mehr als 1100.
Auch in anderen Ländern waren die Fallzahlen für die Saison 2020/2021 außergewöhnlich niedrig. Dem europäischen Statistikamt Eurostat zufolge wurden zum Beispiel in Frankreich von Oktober 2020 bis Mai 2021 insgesamt 41 Influenza-Todesfälle erfasst. In Italien waren es demnach 33. Zum Vergleich: Von Oktober 2019 bis Mai 2020 waren es in Frankreich fast 1000 erfasste Influenza-Todesfälle, in Italien mehr als 700.
Coronaschutz half auch gegen Grippe
Ärzte und Fachleute führen die niedrigen Grippe-Zahlen vor allem auf Schutzmaßnahmen zurück, die während der Covid-Pandemie in weiten Teilen der Welt angewendet wurden. Dazu gehörten das Tragen von Schutzmasken, geschlossene Büros und Schulen, eingeschränkte öffentliche Veranstaltungen und erhöhte Hygienemaßnahmen. Ein Grippestamm wurde damit Wissenschaftlern zufolge sogar ausgerottet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief die Covid-19-Pandemie im März 2020 aus. Mehr als 7 Millionen Todesfälle durch das Virus wurden weltweit bislang erfasst.
Was die Symptome betrifft, sind Grippe und Covid-19 ähnlich aber nicht identisch. Bei beiden handelt es sich um ansteckende Atemwegserkrankungen. Covid-19 wird von einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht. Die Grippe wird von Influenza-Viren mit verschiedenen Subtypen hervorgerufen. Beide können sich mit Symptomen wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Gliederschmerzen äußern.
Covid-Infektionen gehen häufiger mit Geschmacksverlust einher. Bei einer Ansteckung mit Covid-19 kommt es zudem öfter zu schweren und tödlichen Verläufen. Nach der Erkrankung können Folgeschäden bleiben. Zudem scheint Covid-19 nach derzeitigem Wissenstand deutlich ansteckender zu sein. Um die beiden Erkrankungen verlässlich zu unterscheiden, sind Tests nötig. Auch die Impfungen und Behandlungsmethoden unterscheiden sich.
(Stand: 28.11.2024)