Bewertung
Nein, der Clip wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) hergestellt. Die Bilder und Gebäude sind nicht real.
Fakten
Mithilfe von Bilderrückwärtssuchen lässt sich herausfinden: Das Logo oben links im kursierenden Video gehört zu einem Profil namens «3amelyonn». Der Account ist auf Instagram aktiv und war es bis vor Kurzem auch auf Tiktok. In seiner arabischen Biografie spricht der Betreiber des Profils vom «Widerstand gegen Künstliche Intelligenz» (maschinelle Übersetzung).
Das Profil hat viele apokalyptische Clips gepostet, die eindeutig mithilfe von KI-Software erstellt wurden. Das zeigen beispielweise Videos (hier und hier), in denen Autos plötzlich verschwinden oder ineinander verschmelzen. Dazu gehört auch das von anderen Internetnutzern aus dem Kontext gerissene Video vom 14. Juni 2025. Es wurde mit einem Hashtag geteilt, der sich auf den Libanon bezieht.
Neben den Anomalien bei den Autos weist der Clip weitere Merkmale auf, die ihn als KI-generiert entlarven: Es fehlen Umgebungsgeräusche, sie werden von Musik ersetzt. Auffällig ist die langsame und saubere Kamerabewegung – diese wirkt, als sei der Clip von einer Drohnen aufgenommenen worden. Rauchwolken treten mit einer Geschwindigkeit aus, die nicht zu der der Umgebung passt. Und auch das Zerstörungsbild ist unlogisch – während Hochhäuser teilweise eingestürzt sind, haben nebenstehende Gebäude keinen Kranzer.
Wolkenkratzer passen nicht zur Skyline von Tel Aviv
Israel attackiert seit Freitag militärische Ziele und Atomanlagen im Iran. Der Iran wertet die Luftangriffe als Kriegserklärung und hat in der Folge Hunderte Raketen und Drohnen auf Israel gefeuert, unter anderem auch auf die Städte Tel Aviv und Jerusalem.
Zwar berichteten Medien in der Folge tatsächlich von zerstörten Gebäuden in Tel Aviv. Das geteilte KI-Video der Wolkenkratzer zeigt diese jedoch nicht. Die angeblichen Gebäude aus dem KI-Video sind auf Bildern der Skyline von Tel Aviv zudem nicht zu sehen.
Im Zusammenhang mit dem eskalierenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran kursieren online mitunter auch Videos, die nichts mit den aktuellen Entwicklungen zu tun haben. So teilten Nutzer zuvor bereits ein altes Video mit falschem Bezug zu Tel Aviv, wie ein dpa-Faktencheck zeigt.
(Stand: 19.6.2025)