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Das Erscheinungsbild des österreichischen Bundesheeres wurde neugestaltet

Aus einer parlamentarischen Auskunft gehen die Kosten des neuen Corporate Designs des österreichischen Militärs hervor. Um 223.000 Euro sei eine Werbeagentur mit zahlreichen neuen Designs beauftragt worden. Das Boulevardmedium „Exxpress“ berichtete hingegen lediglich von einem einzigen Logo, das trotz hoher Kosten unverändert geblieben sei. Das Logo an sich wurde allerdings nicht verändert. Stattdessen seien Drucksorten, Truppenzeitungen, Broschüren und Soundlogos neugestaltet worden, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Das simple rot-weiße Emblem des Bundesheeres hat sich seit Jahren nicht verändert. Trotzdem soll ein angeblich neues Design hunderttausende Euro gekostet haben. Richard Schmitt, Chefredakteur des österreichischen Boulevardmediums „Exxpress“, schrieb im Dezember 2023 etwa in einem X-Beitrag: „Das Bundesheer hat ein neues Logo. Das sieht aus wie das alte. Kostete aber 223.000 Euro Steuergeld.“

Dazu verlinkt er einen Artikel seines Mediums, in dem es etwa heißt: „Es sieht aus wie das alte Hoheitszeichen, dennoch kostet das neue Logo des österreichischen Bundesheers stolze 223.000 Euro.“ „Exxpress“ hat bereits in der Vergangenheit mehrfach falsche oder irreführende Behauptungen aufgestellt (hier, hier, hier).

Auch politische Organisationen griffen die Meldung auf, etwa die Sozialistische Jugend Österreich oder die FPÖ Wien Donaustadt.

Screenshot der Behauptung auf Facebook: 4. Januar 2024

Der Artikel selbst nennt auch direkt seine Quelle: Die Informationen würden aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage an Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hervorgehen.

Die Anfrage (hier archiviert) samt Beantwortung (hier archiviert) belegt das allerdings nicht. Während Ministerin Tanner am 18. Dezember 2023 tatsächlich über Kosten des neuen Corporate Designs schreibt, geht es darin nicht um 223.000 Euro für ein einzelnes Logo, das sich auch gar nicht verändert hat.

Vielmehr nennt sie diese Summe für das gesamte neue Erscheinungsbild des Heeres: „Die Lowe GGK Werbeagentur GmbH wurde mit der Erstellung des neuen Corporate Designs für das Österreichische Bundesheer auf Grundlage einer seit 2021 bestehenden Rahmenabrufvereinbarung des Bundesministeriums für Landesverteidigung (BMLV) mit der GPK Advertising GmbH und der Lowe GGK Werbeagentur GmbH als Bietergemeinschaft beauftragt. Die Kosten beliefen sich auf rund 223.000 Euro.“

Darauf wies Michael Bauer, der Sprecher des Verteidigungsministeriums, auch in Beiträgen auf der Plattform X hin. „Das Logo des #Bundesheer wurde nicht geändert. Geändert wurde das gesamte Corporate Design.“

In einer Mail vom 21. Dezember 2023 schrieb Bauer an AFP: „Dies umfasst alle Plakate, Drucksorten, Einladungen, Truppenzeitungen, Broschüren oder Visitenkarten, aber auch alle audiovisuellen Produkten auf alle Plattformen (Facebook, Twitter, Youtube,..), auf denen das Bundesheer präsent ist. Erstmals wurden auch eigene Soundlogos entworfen; ebenso wie Motion Designs.“

Florian Hirzinger von der beauftragten Werbeagentur schrieb am 2. Januar 2024 außerdem an AFP: „Wie aus der Anfragebeantwortung von Bundesministerin Tanner hervorgeht, wurde mit dem gegenständlichen Abruf nicht ein neues Logo, sondern ein neues Corporate Design beauftragt.“

Auch österreichische Medien (hier, hier) berichteten über das neue Design. In der Berichterstattung bezieht sich die Summe aber auf das aktualisierte einheitliche Erscheinungsbild, nicht auf ein Logo.

Fazit: Das Logo des Bundesheeres wurde nicht verändert. Die Kosten von 223.000 Euro belaufen sich laut einer Anfragebeantwortung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner auf die Neugestaltung des Corporate Designs des Heeres, nicht auf ein einzelnes Logo. Dabei wurden zahlreiche Werbemittel verändert.

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Autor(en): Eva WACKENREUTHER / AFP Österreich

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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