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Göring-Eckardts Rechnung bezog sich auf alle Straßen in Jena

Ein Sprichwort heißt: Das Internet vergisst nie. So kommen manchmal bereits eingeordnete Ereignisse wieder zum Vorschein: Ein Nutzer auf X kommentiert einen Beitrag von Katrin Göring-Eckardt (Grüne, MdB), demnach habe sie gerechnet: «166 Straßen in Jena sind nach Männern benannt, und gerade mal 17 Straßen nach Frauen, also nur 1,7%». Sein sarkastischer Kommentar suggeriert, dass der X-Nutzer von einem Rechenfehler der Grünen Bundestagsabgeordneten ausgeht.

Bewertung

Der Kommentar ist irreführend. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) prüfte die Aussage von Göring-Eckardt bereits 2020. Bezogen auf alle Straßen in Jena liegt kein Rechenfehler vor.

Fakten

Am 18. Juli 2020 postete die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt auf Facebook einen Beitrag, in dem unter anderem der oben stehende Satz fällt. Wie bereits 2020 in einem dpa-Faktencheck geprüft wurde, ist diese Formulierung zwar missverständlich ausgedrückt, die 1,7 Prozent beziehen sich aber auf alle Straßen in Jena.

Das Social-Media-Team der Politikerin hatte dies innerhalb des Beitrags schon damals klargestellt. Sie ergänzte dann noch, dass es nach ihren Informationen 1016 Straßen in Jena gebe, von denen 833 nicht nach Personen benannt seien. 17 Straßen mit Frauennamen von diesen 1016 ergäben dann die genannten 1,7 Prozent.

Spätere Zahlen des Frauenzentrums Jena, auf das sich auch Göring-Eckardt bezog, weisen zwar andere Stände aus – nämlich 2,75 Prozent im Jahr 2020. Sie widerlegen aber nicht die Methodik, sondern beruhen auf aktuelleren Daten.

Beiträge zu diesem Thema scheinen sich seit einigen Tagen wieder zu häufen: Kommentare wie «Ist die nur doof? Wenn ich 166+17= 183 Straßen habe, dann sind 17 davon gleich 1,7% ?» (wie im Original) sind unter ähnlichen Beiträgen zu dem Thema lesen.

(Stand: 26.8.2025)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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