Bewertung
Es gibt keinerlei Belege und auch keine Angaben der russischen Armee zu dem angeblichen Einsatz. Die Geschichte ist mutmaßlich frei erfunden. Die angeblichen Bilder der Männer sind KI-generiert.
Fakten
Die Hafenstadt Otschakiw in der ukrainischen Oblast Mykolajiw stand in den vergangenen Wochen tatsächlich im Fokus des russischen Militärs. Ende Juli meldete die Militärverwaltung von Mykolajiw einen Raketenangriff auf die Stadt. Dabei seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Ein russischer Militäranalyst forderte Anfang August die Einnahme der Stadt, die an der Mündung des Dnipro ins Schwarze Meer liegt.
Vor Beginn des russischen Angriffs auf die gesamte Ukraine im Jahr 2022 arbeitete und übte die Ukrainische Armee dort schon zusammen mit der US-Marine. Doch über Stationierungen von Nato-Truppen in dem Ort und eine Beteiligung an der Verteidigung der Ukraine ist nichts bekannt. Auch für die Behauptung, russische Spezialkräfte hätten den Ort mit Booten erreicht und zwei britische Offiziere festgenommen, finden sich keine Belege. Eine Suche auf den Seiten des russischen Verteidigungs- und Außenministeriums zeigt keine Treffer.
Bei einem deutschsprachigen Beitrag über die angebliche Gefangennahme handelt es sich um eine Übersetzung eines englischsprachigen Social-Media-Postings. Darin werden jedoch keine Quellen genannt. Eine britische Militärnachrichten-Website schreibt, dass die angeblichen Namen der Offiziere in britischen Militärquellen und -veröffentlichungen nicht zu finden seien. Es gebe keinen Beleg, dass die Männer überhaupt existieren.
KI-Bilder voller Darstellungsfehler
Die beiden Bilder, die sie zeigen sollen, sind offensichtlich KI-generiert. Hinter dem Mann im linken Bild ist eine vermeintliche Tür auf einem Gefängnisflur zu sehen, die jedoch nur wie ein weiteres Wandstück aussieht. Faktenchecker des französischen Auslandssenders France 24 wiesen darauf hin, dass die Abzeichen auf der Uniformjacken des Mannes nicht den genannten militärischen Rängen entsprechen.
Der Mann im rechten Bild trägt eine Mütze, der erkennbar der Schirm fehlt, sowie merkwürdig verschwommene Abzeichen auf der Schulter. Darstellungsfehler wie diese finden sich in KI-generierten Bildern häufig. In anderen Beiträgen findet sich ein weiteres KI-generiertes angebliches Bild der beiden Offiziere – auf dem diese ganz andere Gesichtszüge haben.
(Stand: 29.08.2025)