Nein, dieses Foto entstand nicht bei den jüngsten Unwettern auf Mallorca - Featured image

Nein, dieses Foto entstand nicht bei den jüngsten Unwettern auf Mallorca

Am 27. August fegte ein heftiges Unwetter über Mallorca, der Flugverkehr wurde zeitweise eingestellt. Fotos aus Medienberichten zeigen schwarze Wolken über der Ferieninsel, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller.

Auf Telegram und Facebook hingegen kursiert das Bild einer pilzförmigen Wolke, von dem behauptet wird, es zeige die aktuellen Unwetter. Ein Facebook-Nutzer nutzt das Foto, um die Verschwörungserzählung zu verbreiten, das Unwetter sei nicht natürlichen Ursprungs. Er schreibt: „Was mit Wetterwaffen heutzutage alles möglich ist!“ Allerdings ist das Bild ist nicht aktuell, es stammt aus dem Herbst 2022 und zeigt lediglich eine Unwetterwolke.

Auf Telegram wird behauptet, das Foto sei am 27.8.2023 entstanden. Das stimmt nicht.
Auf Telegram schreibt ein Nutzer, dieses Foto einer pilzförmigen Wolke sei von Ende August 2023. Das stimmt nicht, es stammt aus 2022. (Quelle: Telegram; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)


Foto zeigt tatsächlich eine Wolke über Mallorca, doch es stammt aus dem September 2022

Eine Bilder-Rückwärtssuche führt zu einem Beitrag auf X, ehemals Twitter, in dem das Foto schon am 16. September 2022 geteilt wurde. Das Profil, in dem über Wetterphänomene über der spanischen Insel berichtet wird, schreibt dazu: Das Foto stamme von einem Piloten und zeige Unwetter auf Mallorca an diesem Tag. Der Beitrag verweist auf die französische Wetterseite Météo Pyrénées, die das Bild am selben Tag teilte. Dass auf dem Foto Mallorca zu sehen ist, belegt ein Vergleich mit Aufnahmen von der Insel auf Google Maps. Tatsächlich gab es auch im September 2022 heftige Unwetter über der Insel.

Links das Foto aus dem Telegram-Beitrag, rechts ein Screenshots von Google Maps. Der Vergleich zeigt: Die Umrisse auf der Insel links sind jene von Mallorca.
Ein Vergleich des Wolkenbildes mit Google Maps zeigt, dass darauf tatsächlich Mallorca zu sehen ist (Quellen: X, Google Maps; Screenshot, Collage und Markierungen: CORRECTIV.Faktencheck)

Pilzförmige Wolken treten immer wieder bei Gewittern auf und sorgen für Verunsicherung. Oft handelt es sich dabei um Cumulonimbus-Wolken. Sie können in Mitteleuropa je nach Jahreszeit 11 bis 14 Kilometer hoch werden.

Nach Unwettern und Katastrophen teilen Nutzerinnen und Nutzer häufig Bilder in falschem Kontext – teils, um Aufmerksamkeit zu generieren, teils um Verschwörungserzählungen zu verbreiten. Lesen Sie hier, wie eine Bilder-Rückwärtssuche dabei helfen kann, solche Videos oder Fotos zu prüfen.

Redigatur: Viktor Marinov, Matthias Bau

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Umwelt

Autor(en): CORRECTIV

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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