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Tweet von Saskia Esken stammt von Anfang 2022

Auf der Suche nach einer Friedenslösung für die Ukraine will US-Präsident Donald Trump auch direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verhandeln. Angeblich soll sich dazu auch schon Saskia Esken, Co-Vorsitzende der SPD, geäußert haben. «Die SPD schmückt sich mit den Erfolgreichen Friedensgespräche von Trump und Putin», kommentiert eine Nutzerin zu einem Screenshot, der in sozialen Medien kursiert (Schreibweise im Original). Auf dem Screenshot ist offenbar ein X-Posting von Esken abgebildet. Darin heißt es: «Putin zieht Truppen teilweise ab und zeigt sich „bereit, den Weg der Verhandlungen zu gehen“. Das ist das erste Ergebnis einer beeindruckenden Krisendiplomatie der Ampelregierung und des @Bundeskanzler|s. Well done, @OlafScholz.»

Bewertung

Der Tweet von Saskia Esken erschien am 15. Februar 2022 – kurz vor dem russischen Einmarsch. Damals behauptete Russland nach diplomatischen Bemühungen auch von Olaf Scholz, Truppen von der ukrainischen Grenze abziehen zu wollen. Doch Moskau machte diese Ankündigung nicht wahr.

Fakten

Der Account der SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken ist auf X mittlerweile auf privat gestellt. Doch das Posting, von dem nun ein Screenshot kursiert, findet sich noch als archivierte Fassung. Der Tweet (damals hieß X noch Twitter) erschien demnach am 15. Februar 2022.

Damit erschien der Beitrag noch vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 und hat keinerlei Bezug zu aktuellen Plänen Trumps für Friedensverhandlungen.

Zum Zeitpunkt, als der Tweet erschien, hatte Russland nach westlichen Angaben bereits mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine stationiert. Wochenlang liefen Anfang 2022 Bemühungen um Entspannung.

Am 15. Februar traf Bundeskanzler Olaf Scholz den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Russland sandte zu diesem Zeitpunkt unter anderem mit einem angekündigten Teilrückzug von Truppen ein Zeichen der Entspannung aus. Darüber berichtete auch der Artikel des «Spiegel», den Saskia Esken damals auf Twitter teilte.

Putin betonte bei seinem Treffen mit Scholz, dass Russland keinen neuen Krieg in Europa wolle. «Dazu, ob wir das wollen oder nicht: natürlich nicht!», sagte Putin im Kreml nach dem dreistündigen Gespräch. Scholz sprach bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin damals von einem «guten Zeichen» und einem deutlichen Spielraum für Verhandlungen. Er hoffe, dass ein weiterer Truppenabzug folge.

Neun Tage später marschierten die russischen Truppen in die Ukraine ein und Putin startete im gesamten Land Angriffe, die mittlerweile seit drei Jahren andauern.

(Stand: 3.3.2025)

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Russland, Politik, Ukraine

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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