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Verdächtiger von Verbrechen bei Neuschwanstein ist US-Tourist

Bei einem Besuch des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein sind zwei junge Frauen Opfer einer Gewalttat geworden. Ein 30 Jahre alter Mann wird verdächtigt, die beiden 21 und 22 Jahre alte Touristinnen in eine Schlucht gestoßen zu haben. Eine der Frauen überlebt den Sturz nicht. Schnell werden in sozialen Medien haltlose Gerüchte über die Herkunft des Mannes verbreitet: Es handle sich bei dem Tatverdächtigen um einen Flüchtling. Teilweise nutzen Social-Media-User auch das in migrationsfeindlichen Kreisen sarkastisch genutzte Wort «Goldstück».

Bewertung

Falsch. Der Tatverdächtige ist kein Migrant, sondern ein Tourist aus den USA.

Fakten

In der Nähe des Allgäuer Märchenschlosses von Bayernkönig Ludwig II. ist es am 14. Juni 2023 zu dem Verbrechen gekommen. Unweit der Marienbrücke in Schwangau sollen die beiden US-amerikanischen Staatsbürgerinnen von dem Mann, dem sie zuvor zufällig begegnet waren, angegriffen worden sein.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West vom 15. Juni handelt es sich bei dem 30-Jährigen um einen US-amerikanischen Touristen. Auf die entsprechende Polizeimeldung weist die Behörde am selben Tag um 15.26 Uhr und um 15.29 Uhr auf ihrem Twitter-Kanal hin. Schon kurz darauf berichten Medien wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und der ORF über die Nationalität des Tatverdächtigen.

Der US-Bürger wurde unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft genommen, wie die dpa berichtet. Er wird verdächtigt, die beiden Frauen in eine Schlucht nahe dem Schloss gestoßen zu haben, nachdem er die jüngere der beiden angegriffen haben soll. Die Ermittler vermuten, ein versuchtes Sexualdelikt könne das Motiv für den Angriff gewesen sein. Belastbare Angaben gab es am Morgen des 19. Juni dazu aber noch nicht.

Die 21-Jährige starb nach Polizeiangaben im Krankenhaus an ihren Verletzungen, ihre 22 Jahre alte Begleiterin wurde demnach leicht verletzt. Zum Tatverdächtigen hielten sich die Ermittler zunächst bedeckt. Außer, dass der US-Tourist im Juni eingereist war, sagten sie nichts. Unklar war, ob er alleine reiste und ob es eine Vorgeschichte zur Tat gibt.

(Stand: 19.6.2023)

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Migration, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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