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Achtung, mehrere Polizei-Dienststellen waren aktuell vor der Falschmeldung. Immer wieder versuchen Phishing-Betrüger mit solchen Fakes die Daten der Nutzer abzugreifen. Das für den Fake verwendete Bild zeigt offenbar eine Influencerin aus den USA.
Fakten
Bei Facebook kursiert die angebliche Vermisstenmeldung mit unterschiedlichen Ortsangaben. So ist in einem Beitrag die Rede davon, «Lea Mueller» werde in Magdeburg vermisst. Auf dpa-Anfrage erklärte die Polizei Magdeburg jedoch, dass es einen solchen Fall dort nicht gibt.
Der angebliche Vermisstenfall hat auch andere Dienststellen in Deutschland bereits beschäftigt: So dementierte die Polizei Flensburg gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (SHZ), dass dort eine Jugendliche gesucht werde. Zugleich warnt momentan die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland vor Falschmeldungen über ein angeblich vermisstes Kind und einen Betrug durch Phishingseiten.
Blick in URL verrät: Webseite gehört nicht zu Facebook
Der Grund: Klicken Nutzer bei Facebook auf die erfundene Vermisstenmeldung, werden sie auf eine gefälschte Webseite geleitet, die der Facebook-Seite des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» stark ähnelt. Dass diese Seite aber nicht seriös ist, zeigt ein Blick in die URL: «scarfstation.com/14madchen(…)» Eine echte Facebook-Seite hingegen beginnt mit «www.facebook.com».
Auch auf der echten Facebook-Seite von «Der Spiegel» lassen sich keine Hinweise auf einen solchen Post oder Vermisstenfall finden. Die offiziellen Facebook-Seiten von Unternehmen erkennt man oft an einem kleinen weißen Haken auf blauem Hintergrund – das sogenannte Verifikationsabzeichen.
Um den gefälschten Post vollständig sehen zu können, sollen Nutzer ihre Facebook-Zugangsdaten eingeben – angeblich zur Bestätigung des Alters. Verbraucherschützer und die Polizei warnen aber immer wieder vor solchen Phishing-Versuchen. Besonders vorsichtig sollten Nutzer sein, wenn ungewöhnliche Aufforderungen zur Eingabe von persönlichen Daten auftauchen. Unter www.polizei-praevention.de gibt beispielsweise das Landeskriminalamt Niedersachsen Tipps, wie man sich vor Phishingwebseiten schützen kann.
Bei der Bebilderung des erfundenen Vermisstenfalls haben sich die Urheber indes wohl im Netz bedient: Das Bild des Mädchens kursiert unter anderem in dem sozialen Netzwerk Pinterest. Wie aus mehreren Fotorückwärtssuchen hervorgeht, soll es sich dabei um eine Influencerin aus den USA handeln.
(Stand: 15.5.2023)