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Video zeigt Angriff an Bahnhof in Irland

Unter anderem auf Facebook wird ein Video geteilt, in dem Jugendliche mehrere junge Frauen an einem Bahnsteig körperlich angehen. Eine von ihnen fällt zwischen Zug und Bahnsteigkante. Angeblich sei der Ausschnitt aus einem Überwachungsvideo von einem Berliner Bahnhof. Allerdings sehen die Züge dort völlig anders aus.

Bewertung

Der Übergriff fand 2021 am Dubliner Bahnhof Howth Junction statt und nicht in Berlin. Der jugendliche Täter wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Fakten

In dem Video ist auf der linken Seite ein grüner Zug mit gelbem Streifen unterhalb der Fenster zu sehen. Die Berliner U-Bahnen sind allerdings vollständig gelb, die S-Bahnen in der Landeshauptstadt traditionell rot-gelb, die Regionalzüge der Deutschen Bahn rot. Die Waggons des irischen Dublin Area Rapid Transit, kurz DART, tragen allerdings diese charakteristische Farbgebung.

Die elektrischen Züge fahren vom Norden Dublins die Küste entlang Richtung Süden. Der Kreuzungsbahnhof Howth Junction Station liegt an einem gekrümmten Streckenverlauf, wie er auch im Video zu erkennen ist. Ein Foto zeigt zudem die gelbe Markierung auf dem Bahnsteig. Hier ereignete sich der Vorfall im April 2021.

Täter durch Videoaufnahmen identifiziert

Eine Überwachungskamera der Station filmte, wie ein Jugendlicher mit seinem Fahrrad eine junge Frau auf dem Bahnsteig bedrängte, so dass sie stolperte und zwischen den stehenden Zug und die Bahnsteigkante fiel. Der Fall entfachte Aufruhr, nachdem das Videomaterial an die Öffentlichkeit gelangte. Die betroffene Jugendliche konnte zurück auf die Plattform gezogen werden und erlitt in Folge des Sturzes eine Gehirnerschütterung.

Der verantwortliche Teenager wurde anhand der Aufnahmen ausgemacht und schließlich zu einer Bewährungsstrafe von zwölf Monaten verurteilt. In der Urteilsbegründung erklärte der Richter, das Verhalten des Minderjährigen sei rücksichtlos gewesen. Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass dieser hätte absehen können, was passieren würde.

(Stand: 17.02.2023)

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Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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