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Vollständiges Video zeigt: Lauterbach wurde geimpft

Wenn Politiker für ihre Überzeugungen durch Taten einstehen können, dann tun sie das gerne vor den Augen der Öffentlichkeit. So war es auch bei Karl Lauterbach und seiner Auffrischungsimpfung im September. Im Nachgang gab es etliche Artikel, Fotos und Videos darüber, wie eine Ärztin dem Bundesgesundheitsminister in einem Bundeswehrkrankenhaus in Berlin eine Spritze gab. Doch danach werden auf Facebook Zweifel daran laut, dass es nur eine «angebliche Impfung» gewesen sein. Der vermeintliche Beleg: Auf einem Screenshot eines Artikels über den Vorgang hat die Ärztin eine Brille auf der Nase, auf einem anderen nicht.Bewertung

In einem Video ist die vollständige Impfung zu sehen, dabei hat die Ärztin die Brille nach oben in die Haare geschoben. Die Fotos beweisen nicht, dass Lauterbach nicht geimpft wurde.

Fakten

Die beiden Screenshots gehören zu Artikeln des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und des Bayrischen Rundfunks (BR), die Fotos von Nachrichtenagenturen verwenden. Beide zeigen die Ärztin mit einer Spritze an Lauterbachs Arm. Beim NDR trägt die Ärztin die Brille, beim BR ist die Brille auf den ersten Blick nicht zu sehen. Schaut man dort aber genauer hin, so lässt sich hinter ihrem Ohr noch ein Bügel erkennen.

Das Bild beim NDR ist ein Vorschau-Bild für ein Video. Sobald man das Video abspielt, erscheint stattdessen der Anfang eines Video-Beitrags. Darin hat die Ärztin – wie auf dem beim BR veröffentlichten Foto – die Brille nach oben geschoben, während sie dem Gesundheitsminister die Spritze aus dem Arm zieht und ein Stück Verbandsmaterial auf die Einstichstelle drückt.

In einem anderen Video ist der vollständige Vorgang zu sehen; es stammt von der Nachrichtenagentur AFP und wurde etwa auf Web.de veröffentlicht. Hier ist zu sehen, dass die Ärztin während des Vorgangs ihre Brille ständig oben in den Haaren trägt.

Offen bleibt, warum sie Lauterbach auf dem Bild mit Brille in dem NDR-Artikel die Spritze an den Arm hält. Möglicherweise gab es tatsächlich mehrere Anläufe, damit Fotografen die Möglichkeit bekamen, ihre Bilder zu machen.

(Stand: 28.9.2023)

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Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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