Webseite missbräuchlich kopiert und Zeitungsartikel gefälscht - Featured image

Webseite missbräuchlich kopiert und Zeitungsartikel gefälscht

Auf einer Webseite, die der eines großen deutschen Mediums zum Verwechseln ähnlich sieht, soll eine neue Investment-Strategie präsentiert werden. Angeblich habe das «Geld-»Ressort der «Welt» mit folgender Überschrift berichtet: «Markus Lanz zeigt die bestbezahlte Heimarbeit für Deutsche im Live-Fernsehen!» Mit einem «Reichtumsschlupfloch» könnten Deutsche demnach von zu Hause aus Millionen Euro verdienen. Doch leider ist das alles nicht wahr.

Bewertung

Der Artikel ist gefälscht und stammt nicht von der «Welt». Die Aufmachung der Original-Webseite wurde kopiert.

Fakten

Wer den Artikel mit der Überschrift über eine Suchmaschine suchen möchte, wird nicht fündig. Auf der Webseite der «Welt» ist er nicht zu finden. Doch das ist nicht das einzige Anzeichen, warum der Artikel nicht echt ist.

Für den angeblich journalistischen Text sind zwei Autoren an unterschiedlichen Stellen angegeben: Einmal ein Journalist der «Welt» im Profil, danach vor dem Fließtext der Name eines anderen Journalisten, der allerdings falsch geschrieben ist und noch dazu für ein anderes Medium arbeitet. Beiden haben keinen Artikel mit dieser Überschrift geschrieben.

Die URL verweist nicht auf die offizielle Webpräsenz «welt.de», sondern auf «ktr.clickandlearn.click». Die Links auf der Website, hinter denen sich scheinbar andere Inhalte der «Welt» verbergen, führen zu der immer gleichen Seite, die nichts mit der Zeitung zu tun hat. So ist das auch beim Impressum, bei dem eigentlich ersichtlich werden sollte, wer für die Inhalte der Seite verantwortlich ist.

Das im gefälschten Artikel gezeigte Foto von Markus Lanz stammt höchstwahrscheinlich aus seiner Sendung am 22. Februar 2024. Hier trägt er die gleiche Kleidung. In dieser Sendung gibt es um die Bezahlkarte für Flüchtlinge.

Diese Fake-Masche ist bekannt: Schon mehrmals haben Betrüger versucht, Opfer mit fingierten Medien-Artikeln in die Falle zu locken, die zum Beispiel angeblich über «Die Höhle des Löwen» berichten. Meist drehen sich die Fälschungen um Trading-Plattformen, auf denen man angeblich schnell viel Geld verdienen könne. Regelmäßig werden dafür Namen (und Fotos) von Prominenten missbraucht, um für die Investments zu werben.

(Stand: 12.03.2024)

Fact Checker Logo

Verbraucher, Technologie

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

Nach oben scrollen