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Willkürliche Grafik zum Wahlverhalten von Frauen

Kurz vor der Bundestagswahl kursieren in den sozialen Medien zahlreiche Vorhersagen und Umfragen, die jedoch nicht immer durch Daten gestützt sind. In aktuellen Posts und Videos wird das Wahlverhalten von Frauen in Deutschland dargestellt. Demnach liege die CDU in Sachsen, Thüringen und Hessen vorne, während die SPD in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Bremen die Mehrheit habe. Alle anderen Bundesländer sind grün eingefärbt.

Bewertung

Die Datengrundlage ist nicht nachvollziehbar. Weder gibt es entsprechende Studien noch haben Frauen bei den jüngsten Bundestags- oder Landtagswahlen mehrheitlich die Grünen gewählt.

Fakten

Bei der Bundestagswahl 2021 waren die Grünen in keinem Bundesland die stärkste Partei unter Frauen. In fast allen Bundesländern wählten Frauen überwiegend die SPD, mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg, wo die CDU/CSU die meisten Stimmen erhielt.

Insgesamt war die SPD die stärkste Partei, die Daten aus 2021 sind jedoch nicht ohne Weiteres auf die aktuelle Situation übertragbar. Laut aktuellen Umfragen haben die Sozialdemokraten bei der kommenden Wahl schlechtere Chancen.

In den Jahren 2023 und 2024 haben in fünf Bundesländern Landtagswahlen stattgefunden. In Hessen und Bayern lag 2023 die CDU/CSU bei Frauen vorne, genauso war es auch 2024 in Sachsen. Bei den Thüringerinnen wiederum war 2024 die AfD die beliebteste Partei und bei den Brandenburgerinnen, ebenfalls 2024, die SPD.

Studie belegt Geschlechterunterschiede im Wahlverhalten

Eine Studie der Universität Köln aus dem Jahr 2023 belegt, dass es Geschlechterunterschiede im Wahlverhalten gibt: Insbesondere jüngere Frauen neigen stärker dazu, linkere Parteien zu wählen als Männer. In der Studie wurden «repräsentativ ausgewählte, abgegebene Stimmzettel» von den Bundestagswahlen der letzten sieben Jahrzehnten ausgewertet.

Dass Frauen tendenziell linkere Parteien als Männer wählen, zeigte sich in Deutschland erstmals bei der Wahl 2017. Laut der Studie, sei das vor dem Hintergrund bisheriger internationaler Forschung überraschend spät.

(Stand: 17.2.2025)

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Wahlen, Bundestagswahl 2025, Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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