Winterfest: Elektroautos bleiben auch im Stau lange warm

Bewertung

Falsch. Experimente zeigen, dass Elektroautos ohne Probleme über viele Stunden beheizt im Stau stehen können. Experten bestätigen diesen Eindruck.

Fakten

Auf dpa-Anfrage erklärt Christian Klejna vom Österreichischen Automobilclub (ÖAMTC), dass Elektroautos problemlos über längere Zeit beheizt werden können, insbesondere wenn sie stillstehen. Obwohl die Heizung in Elektroautos einen gewissen Energieverbrauch hat, verfügen die Fahrzeuge mittlerweile über Batterien mit 40 bis 100 Kilowattstunden (kWh).

Klejna betont zudem, dass auch bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor der Treibstoff ausgehen kann, und es allgemein ratsam ist, im Stau den Motor abzustellen. Eine Reduzierung der Heizleistung kann ebenfalls dazu beitragen, Energie zu sparen.

Stromverbrauch von Elektroautos im Stau laut Expertin gering

Lina Mosshammer, Expertin für E-Mobilität beim Verkehrsclub Österreich (VCÖ), bestätigt ebenfalls auf Anfrage, dass der Stromverbrauch eines Elektroautos im Stau, auch bei eingeschalteter Heizung, gering ist und bei etwa zwei bis vier Kilowattstunden pro Stunde liegt. Die Sorge, im Winter mit einem Elektroauto im Stau liegenzubleiben, ist daher unbegründet.

Ähnliche Ergebnisse erzielte ein Test verschiedener Elektroautos in der Kältekammer des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC). Tests mit zwei Elektroautos zeigten, dass die Fahrzeuge 15 bzw. 17 Stunden im Stau mit eingeschalteter Heizung und Standlicht ausharren könnten. Laut ADAC könne die Heizung in Elektroautos «bei eisiger Kälte problemlos mehrere Stunden auf Wohlfühltemperaturen laufen».

Auch Verbrennungsmotoren verbrauchen mehr Energie im Winter

Es ist klar, dass der Energieverbrauch bei Elektroautos im Winter signifikant höher ist. Der ADAC testete drei Modelle und stellte einen Mehrverbrauch von Energie von 25 bis 31 Prozent fest. Dennoch wird in dem Bericht darauf hingewiesen, dass auch bei Verbrennungsmotoren im Winter mehr Kraftstoff benötigt wird. Bei Benzinern beträgt dies im Durchschnitt plus 15 Prozent, bei Dieselfahrzeugen plus 24 Prozent.

(Stand: 12.12.2023)