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Manipuliertes Foto wird mit Falschmeldung zu Robert Habeck verbreitet

Regelmäßig geben sich im Internet Fälscher als Medien oder Personen aus, um authentisch zu wirken und so ihre Opfer in die Falle zu locken. In zwei Facebook-Anzeigen ist von einem «Skandal um Robert Habeck» die Rede. Dazu werden zwei Fotos verbreitet, auf denen der Vizekanzler mit Pflaster und blauem Auge sowie blutender Nase zu sehen ist. «Deutschland steht unter Schock», heißt es darunter.

Bewertung

Die Nachricht ist nicht echt, die Fotos wurden manipuliert. Die Originalbilder zeigen keine Verletzungen.

Fakten

Gehen wir einmal davon aus, der Grünen-Politiker wäre tatsächlich so in der Öffentlichkeit erschienen – würden dann tatsächlich keinerlei weitere Medien darüber berichten? Das ist nämlich der Fall (Stand: 17.11.2023). Schon das lässt erahnen: An der Sache stimmt etwas nicht.

Eine Bilderrückwärtssuche bestätigt den ersten Eindruck: Eines der beiden Bilder beruht auf einem Foto aus dem Mai 2023. In Gedanken vertieft sitzt der Minister auf der Regierungsbank bei einer Sitzung des Bundestags. Verletzungen oder Pflaster sind auf dem Foto nicht zu sehen.

Das zweite Bild ist ebenfalls eine nachträglich veränderte Aufnahme. Im Original ist Habeck zusammen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu sehen. Es wurde von dem AFP-Fotografen John MacDougall aufgenommen. Auch hier sind keine Verletzungen zu sehen.

Unter den Werbungen werden Links geteilt, die scheinbar zu «TAGESSCHAU.DE» führen. Klickt man diese an, landet man jedoch auf einer Seite mit der URL «sample.panamax-ag.com» umgeleitet, in der anderen Anzeige auf «owl.yasam-osgb.com».

Wer steckt hinter den Fälschungen?

Laut der Ad-Library von Facebook wurden beide Anzeigen von einem Profil namens «Neues Deutschland» geschaltet. Die Seite hat nur drei Follower und es ist auch kein Inhalt außer dem Profilbild auf der Seite zu sehen. Ein Impressum fehlt ebenfalls. Für die Anzeige gezahlt hat laut Ad-Library hingegen «Le Kaftan De Soraya».

Schon seit längerem bauen Betrüger prominente Köpfe in ihre Fälschungen ein. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat das zum Beispiel hier und hier beschrieben und falsifiziert.

(Stand: 17.11.2023)

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Politik, Verbraucher

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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