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Arbeitsrechte in Katar teils eingeschränkt

Es klingt zu gut, um wahr zu sein: Nur drei Stunden am Tag arbeiten, keine Armut, keine Steuern und am besten noch vier Frauen haben. In einem vielfach geteilten Video wird der Wohlstand im Emirat Katar angepriesen. Es enthält mehrere Behauptungen – bei keiner davon werden Quellen genannt. Was ist von den Informationen zu halten?

Bewertung

Die Behauptungen entsprechen größtenteils nicht den Tatsachen. Besonders für Gastarbeiter sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Katar extrem herausfordernd, und die Rechte von Frauen sowie Presse- und Meinungsfreiheit sind stark eingeschränkt.

Fakten

Obwohl Katar durch seine Bodenschätze sehr wohlhabend ist, profitieren nur wenige von diesem Reichtum. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Arbeitsmigranten, wie UN-Daten von 2020 belegen. Ungelernte Kräfte verdienen meist nur wenige Hundert Euro monatlich, und die Aufenthaltsgenehmigung ist an das Arbeitsverhältnis gebunden.

Da die Meinungs- und Pressefreiheit in Katar eingeschränkt wird, ist transparente Berichterstattung über die Arbeitsverhältnisse im Land schwierig. Dennoch gibt es Berichte über katastrophale Bedingungen – und das nicht nur zur Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2022. Amnesty International spricht im Report zu 2023 weiterhin von «schwerwiegenden Menschenrechtsverstößen» bei Arbeitsmigranten.

Die Arbeitszeiten sind in der Regel deutlich höher als die im Video genannten drei Stunden täglich. Verschiedene internationale Organisationen geben an, dass beim Arbeitsrecht in Katar in den letzten Jahren zwar deutliche Verbesserungen verzeichnet wurden – viele Arbeitnehmer aus dem Ausland sind aber weiterhin mit existenziellen Problemen konfrontiert.

Lebenshaltungskosten und Steuergeschenke

Männern in Katar ist es erlaubt, mehrere Ehefrauen zu heiraten. Auch in vielen anderen Bereichen sind Frauen benachteiligt.

Das Gesundheitswesen, Bildung und Versorgungsleistungen werden zum Teil von der katarischen Regierung für Staatsbürger und Menschen im Arbeitsverhältnis übernommen. Schulgebühren und Mieten hingegen sind in der Regel deutlich höher als in Deutschland.

(Stand: 11.11.2024)

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Wirtschaft, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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