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Vermeintlich offizielle Fahndungs-Rangliste ist eine Fälschung

Eine Liste der angeblich meistgesuchten deutschen Staatsbürger macht die Runde. Auf den ersten Blick sieht die Aufzählung offiziell aus – vor allem durch das Logo des Bundeskriminalamts. Der falschen Liste zufolge wird ausschließlich nach Personen gesucht, die ausländisch anmutende Namen haben.

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Das Bundeskriminalamt hat keine Rangliste der meistgesuchten deutschen Staatsbürger herausgegeben. Nach einigen der aufgezählten Personen wird schon lange nicht mehr gesucht.

Fakten

Das Bundeskriminalamt fahndet nach Personen, die im Zusammenhang mit Straftaten wie Mord, Raub oder Geldwäsche überregional oder international gesucht werden – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Neben Staatsbürgern aus Deutschland finden sich auf der Homepage der Behörde etwa auch Personen aus Österreich, Russland oder dem Irak, wie in einem dpa-Faktencheck erklärt wird.

Auffällig an der im Netz kursierenden, vermeintlichen BKA-Liste ist, dass vor allem die Namen genannt werden, die eine ausländische Herkunft der Gesuchten vermuten lassen. Dabei fahndet das BKA genau so nach Menschen mit Nachnamen wie Weber, Franz, Lukas und Langenberg. Sie kommen auf der Liste jedoch nicht vor.

Die im Bild gezeigte Rangfolge findet sich nicht auf der Seite des BKA. Die Einträge lassen sich dort nach Tatorten und Delikten filtern. Eine Sortierung nach Relevanz der Fahndungen gibt es jedoch nicht.

Zudem werden zwei der genannten Personen fälschlicherweise auf der Liste geführt: Die Zwillinge Mohamed und Abdul Majed Remmo wurden im Zusammenhang mit dem Juwelenraub im Grünen Gewölbe bereits 2020 bzw. 2021 festgenommen. Neben vielen anderen Medien hatte auch die BZ darüber berichtet. Die gefälschte Rangliste hat angeblich den Stand August 2022, die Remmo-Brüder sind dort aber noch aufgeführt.

Neben den inhaltlichen Fehlern fallen in dem geteilten Bild auch sprachliche Mängel auf, die einen Hinweis darauf geben, dass es sich nicht um eine offizielle Veröffentlichung handelt. So fehlt etwa dem Wort «Meistgesuchte» im Bild ein «t» und das Adjektiv «deutsche» wurde fälschlicherweise großgeschrieben. Eine BKA-Sprecherin bestätigte der dpa telefonisch, dass die Rangliste nicht von der Behörde stammt.

(Stand: 23.12.2022)

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Politik, Gesellschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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