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Angebliche Abschaffung des Minijobs ist ausgedacht

Die Minijob-Zentrale zählt aktuell etwa 6,9 Millionen Deutsche, die einen Minijob haben – werden sich diese Menschen im kommenden Jahr etwas Neues suchen müssen? In einem Instagram-Reel wird behauptet, zum 1. Januar 2026 werde der Minijob «abgeschafft». Die Politik plane ein «neues» System, bei dem «Mini-Teilzeitkräfte» Steuern zahlen sollten. Angeblich habe Friedrich Merz für die Änderung eine Begründung abgegeben. Außerdem würde seit 2025 eine Vollzeitstelle «10 Stunden» Arbeit pro Tag bedeuten.

Bewertung

Die Behauptungen sind komplett erfunden.

Fakten

Ein Sprecher des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales teilte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage mit: «Die Aussagen sind falsch und entbehren jeder Grundlage.»

Änderungen bei den betreffenden steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Sonderregelungen seien im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen und auch nicht geplant. Heißt: Die Verdienstgrenze liegt nach wie vor bei durchschnittlich 556 Euro im Monat, wovon keine Steuern abgehen – und für aktuell gibt es auch keine Pläne, das zu ändern.

Würde ein relevanter Teil des deutschen Arbeitsmarktes wie Minijobs tatsächlich abgeschafft, bräuchte es dafür eine politische Entscheidung, die Reaktionen und Diskussionen in Gesellschaft und Medien zur Folge hätte. Das ist alles nicht vorhanden – das zeigt, dass die Behauptung nicht stimmt. In ähnlicher Form wurde die Falschbehauptung schon im Sommer verbreitet.

(Stand: 9.10.2025)

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Politik, Wirtschaft

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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