Bewertung
Falsch. In der Datenbank des Obersten Gerichtshofs in den USA ist ein solches Urteil nicht zu finden. Das Gericht hat es nicht gefällt. Die Falschmeldung ist schon alt: Robert F. Kennedy jr. dementierte bereits 2021, an dem erfundenen Urteil beteiligt zu sein.
Fakten
Auf der Website des Obersten Gerichtshofs findet sich keine Spur von einem derartigen Urteil zur Sicherheit der Covid-Impfstoffe. Bei der Suche mit entsprechenden Schlüsselwörtern werden keine Ergebnisse angezeigt.
Auch die Suche nach dem Namen von Robert F. Kennedy jr., der hinter der sogenannten Klage vermutet wird, liefert kein passendes Ergebnis. Zu finden ist der Name «Robert Kennedy jr.» oder «Robert Kennedy» nur in zwei Petitionen aus dem Jahr 2004 und aus dem Jahr 2010, lange vor dem Auftreten von Covid-19. Beide Anträge wurden abgelehnt.
Außerdem klagte Kennedy Ende 2024, nachdem ihn ein Gericht nicht vom Wahlzettel im Bundesstaat Michigan streichen wollte, nachdem er seine Präsidentschaftskandidatur aufgegeben hatte. Auch diese Klage hatte keinen Erfolg.
Kennedy Jr. hatte selbst gegenüber amerikanischen Faktenprüfern schon 2021 bestätigt, dass es sich um eine Falschmeldung handle, zum Beispiel hier und hier.
Der heutige US-Gesundheitsminister ist ein prominentes Gesicht der Anti-Impf-Bewegung in den USA. Der Neffe des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy hatte in den vergangenen Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungstheorien verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik an seiner Wahl für das Gesundheitsressort.
In der Vergangenheit vertrat Kennedy etwa die wissenschaftlich widerlegte These, Impfungen könnten Autismus auslösen. Bekanntheit erlangte Kennedy vor allem über seine Organisation «Children’s Health Defense». Die ist in der Vergangenheit unter dem Namen «World Mercury Project» mit Kampagnen gegen das Impfen etwa über Facebook aufgefallen. Über eine seiner Behauptungen hat die dpa im Mai 2020 bereits einen Faktencheck veröffentlicht.
In Europa wird die Sicherheit der Corona-Impfungen unter anderem von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) überwacht. Zu allen Impfstoffen veröffentlicht sie regelmäßig Sicherheitsberichte. Darin bestätigte die EMA bislang, dass die Vorteile der Impfungen die Risiken von Nebenwirkungen bei weitem überwiegen.
(Stand: 7.5.2025)