Es ist ein bekanntes Muster: Menschen nehmen an Demonstrationen teil und anschließend wird behauptet, sie seien dafür bezahlt worden. Dabei spielt auch immer mal wieder die «ANTIFAmily»-Karte eine Rolle. Kurz vor der Bundestagswahl werden wieder vermehrt Fotos der Karte verbreitet, zum Teil zusammen mit einem Schriftstück. Diesem «internen Schreiben» ist eine angebliche «Grundgage für Demo-Teilnahme» zu entnehmen.
Bei der Karte handelt es sich um Satire. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist keine Lizenzierung eines solchen Zahlungsmittels bekannt.
Die sogenannte «ANTIFAmily»-Karte wird im Online-Shop «Hooligans Gegen Satzbau» vertrieben. Die Plastik-Karte ist jedoch kein echtes Zahlungsmittel, sondern ein satirisches Produkt. Darauf weist die Artikelbeschreibung hin: Beworben wird es mit «Satirefaction Guarantee».
In der Antwort auf eine Mail der dpa an die im Impressum angegebene Adresse hieß es: «Die Karte ist eine funktionslose, einfach nur bedruckte Plastikkarte.» Es «kursieren immer wieder solche Schreiben in Kombination mit der Karte». Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) teilte auf Anfrage der dpa schriftlich mit, dass kein bekanntes Zahlungsmittel unter diesem Namen lizenziert wurde.
Satire wird nicht immer auch als solche erkannt. Gerade in hitzigen politischen Debatten wie im Bundestagswahlkampf werden sie nicht selten für bare Münze genommen – auch wenn bereits mehrere Medien über das Projekt berichtet haben (hier und hier).
(Stand: 13.2.2025)