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Aufschrift richtete sich gegen Gewalt an Frauen

Das Recht auf Abtreibung ist seit langem ein heftig diskutiertes Thema und war nicht zuletzt auch Gegenstand im US-Präsidentschaftswahlkampf. In den sozialen Netzwerken ist nun im Dezember 2024 ein Foto aufgetaucht, das eine Frau und ein Mädchen zeigt. Die beiden halten ein Schild in die Kamera, auf dem steht: «I want my daughter to have the right to abortion that I didn’t have.», übersetzt: «Ich möchte, dass meine Tochter das Recht auf Abtreibung hat, das ich nicht hatte.» Aber ist das Foto echt?

Bewertung

Die Aufschrift auf dem Schild wurde nachträglich geändert. Die Aufnahme stammt von einer Kundgebung gegen Gewalt an Frauen. Ursprünglich stand auf dem Schild ein spanischer Satz, der übersetzt «Ich bin die Mutter des Mädchens, das du nie berühren wirst» lautet.

Fakten

Die Schrift wirkt auf den ersten Blick zu gerade und ebenmäßig für das leicht gewellte Plakat. Eine Bilder-Rückwärtssuche zeigt, warum: Auf dem Schild stand eigentlich etwas anderes. Die scheinbar gedruckte Aufschrift über Abtreibung wurde nachträglich in das Foto eingefügt.

Verschiedene spanischsprachige Beiträge in den sozialen Netzwerken von Anfang November 2024 zeigen das Originalfoto und weisen darauf hin, dass eine manipulierte Version des Bildes kursiert. Auf dem Schild steht handgeschrieben: «Soy Mamá de la niña que jamás vas a tocar.», übersetzt: «Ich bin die Mutter des Mädchens, das du nie berühren wirst.»

Eine weitere Bilder-Rückwärtssuche mit dem ursprünglichen Foto führt zu einem Blogeintrag über eine Kundgebung am 8. März 2023 anlässlich des Internationalen Frauentags. Die Fotos sind laut dem Beitrag im Zentrum der Stadt Monterrey in Mexiko entstanden. Das Gebäude im Hintergrund mit den schmalen Fensterreihen ist auch auf anderen Fotos aus Monterrey zu sehen, es handelt sich um die Bibliothek «Fray Servando Teresa De Mier» im Stadtzentrum.

Zum Weltfrauentag hatten sich in vielen mexikanischen Städten, darunter in Monterrey, zehntausende Menschen versammelt, um für mehr Gleichberechtigung und gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt an Frauen zu demonstrieren. Darum auch die Aufschrift auf dem Plakat: Sie richtet sich gegen körperliche und sexuelle Übergriffe an Frauen.

(Stand: 6.12.2024)

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Politik

Autor(en): dpa

Ursprünglich hier veröffentlicht.

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