Bewertung
Das ist falsch. In Deutschland gibt es keine automatische Meldung von Bargeldabhebungen ab 2000 Euro an das Finanzamt.
Fakten
Bankkunden in Deutschland können auch größere Summen von ihrem Konto abheben, ohne dass dies automatisch dem Finanzamt gemeldet wird. «Bürgerinnen und Bürger dürfen über ihre Mittel verfügen und auch entsprechend von ihrem Konto abheben. Entsprechende Meldungen finden nicht statt», erklärte eine Sprecherin des Bundesministeriums der Finanzen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Rechtlich gilt das Geldwäschegesetz (GwG). Banken und andere Finanzinstitute müssen dabei ab einem Betrag von 10.000 Euro besondere Sorgfaltspflichten erfüllen. Sie können in solchen Fällen Nachweise über die Herkunft des Geldes verlangen und sind verpflichtet, bei einem Verdacht auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung eine Meldung an die Financial Intelligence Unit (FIU) zu machen. Das Finanzamt ist daran nicht beteiligt.
Eine Meldung an die Steuerbehörden erfolgt nur dann, wenn konkrete Anhaltspunkte für Steuerhinterziehung vorliegen – etwa wenn Bargeldeinzahlungen oder Abhebungen in ungewöhnlicher Höhe nicht zum bekannten Einkommen passen. Eine pauschale Meldeschwelle von 2000 Euro existiert nicht.
In dem Video wird behauptet, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe die angebliche 2000-Euro-Grenze zur Meldung bei den Finanzämtern als Meilenstein im Kampf gegen Geldwäsche gepriesen. Das Video zeigt auch mehrfach einen sprechenden Merz, doch stets ist der Kanzler stumm geschaltet. Es liefert also keinen Beweis, dass Merz dies tatsächlich gesagt hat. Eine Googlesuche mit entsprechenden Stichworten führt auch zu keinem entsprechenden Ergebnis.
(Stand: 26.8.2025)