Bewertung
Die Bäder-Betriebe mehrerer deutscher Großstädte widerlegen die Behauptung.
Fakten
Eine Google-Suche liefert keine aktuellen Informationen, die sich mit der Behauptung im Video decken. Die Stadtbad-Betriebe von drei deutschen Großstädten, die stichprobenartig von der dpa angefragt wurden, dementieren die Behauptung.
So konnte die Düsseldorfer Bädergesellschaft in ihrer Antwort diese Aussage für ihre Bäder nicht bestätigen. Auch die Berliner Bäder-Betriebe wissen nichts von einem «bundesweiten Beschluss» zum Thema «Freier Eintritt für Geflüchtete».
Die für die städtischen Bäder verantwortlichen Stadtwerke München stellten gegenüber der dpa klar, dass einige Bevölkerungsgruppen freien Eintritt zu Freibädern haben. Dazu gehören Kinder unter 12, Münchenpass- oder Ferienpass-Inhaber, Begleitpersonen von Schwerbehinderten und alle Menschen an ihrem Geburtstag. «Darüber hinaus sind keine Bevölkerungsgruppen für freien Eintritt definiert.»
In der Vergangenheit sind solche Initiativen tatsächlich in einigen Städten und Gemeinden der Bundesrepublik ins Leben gerufen worden. So hatte die bayrische Stadt Dorfen im Jahr 2015 freien Schwimmbad-Eintritt für Asylbewerber beschlossen, während ukrainische Geflüchtete 2022 in Berlin oder Landstuhl umsonst Stadtbäder besuchen konnten. In allen Fällen handelte es sich jedoch um lokale und zeitlich begrenze Initiativen.
Schon 2016 kursierte die Falschbehauptung im deutschsprachigen Raum.
(Stand: 25.4.2023)