Bewertung
Es handelt sich um eine Fälschung. Die Meldung stammt nicht vom «Spiegel». Es gibt keine Hinweise darauf, dass es tatsächlich zu diesem Vorfall kam.
Fakten
Der Bericht lässt sich weder beim «Spiegel» noch auf anderen Nachrichtenportalen finden. Allerdings gibt es einen «Spiegel»-Bericht vom 13. November 2019, der das gleiche Foto benutzt.
Darin geht es um den abgebildeten AfD-Abgeordneten Stephan Brandner. In der Original-Bildunterschrift wird er jedoch nicht als «AfD-Berufspöbler Stephan B.» bezeichnet. Sowohl die falsche Berufsbezeichnung als auch die Abkürzung des Nachnamens eines Bundestagsabgeordneten wären für einen echten «Spiegel»-Bericht unüblich.
Für die Fälschung wurde auch der erste Teilsatz aus der echten Meldung übernommen: «Das hat es in der Geschichte des Bundestages noch nicht gegeben». Der Rest des Textes weicht hingegen vom Original ab.
Zudem stimmen die gestrichelten Linien auf dem vermeintlichen Screenshot nicht mit dem Layout beim «Spiegel» überein. Sie sind in Gruppen von drei bis fünf Punkten unterteilt, die es im Original nicht gibt. Das deutet stark auf eine Bildbearbeitung hin.
Der vermeintliche Screenshot enthält jedoch auch ein paar Fakten: Stephan Brandner ist AfD-Abgeordneter im Bundestag und Alice Weidel ist auch wirklich die Parteichefin der AfD. Zudem hat es in dem Zeitraum, den der gefälschte Artikel für den Vorfall vage benennt, tatsächliche Plenarsitzungen im Bundestag gegeben.
(Stand: 5.3.2024)