Bewertung
Falscher Kontext: Das Bildmaterial stammt aus dem Videospiel Arma 3 – mit den ukrainischen Drohnenangriffen hat der Clip nichts zu tun.
Fakten
Bei genauerem Betrachten fallen mehrere Ungereimtheiten auf: Die Explosionen in dem Clip wirken unnatürlich. Getroffene Flugzeuge verschwinden nach einem Einschlag komplett, größere Trümmerteile sind anschließend nicht zu sehen. Die Grafik des Videos erinnert zudem eher an ein Computerspiel als an ein Augenzeugenvideo.
Diesen Eindruck haben auch andere Social-Media-Nutzer: Auf der Plattform X können Nutzer mit Community Notes Kontext zu Beiträgen hinzufügen. In einer solchen Anmerkung unter einem Beitrag, in dem der Clip ebenfalls zu sehen ist, werden die Szenen mit dem Computerspiel Arma 3 in Verbindung gebracht. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat daher die Macher des Spiels, das tschechische Unternehmen Bohemia Interactive, kontaktiert.
Ein Sprecher erklärte, das Unternehmen könne «bestätigen, dass die Bilder mit einem modifizierten Arma-3-Spiel erstellt wurden». Er teilte zudem mit, dass es sich dabei «leider um ein immer wiederkehrendes Problem» handele. Bohemia Interactive veröffentlichte bereits 2023 ein Statement, dass Bilder aus dem Spiel im Internet teilweise mit realen Kriegssituationen verwechselt würden – und fordert Spieler auf, bei der Verbreitung von Bildern aus dem Spiel deutlich anzugeben, woher diese stammen.
Auf Youtube lässt sich mit der englischsprachigen Aufschrift ein 10 Minuten langes Video mit identischem Titel finden. Ab Minute 10:50 sind darin die Szenen zu sehen, die nun fälschlicherweise mit dem ukrainischen Drohnenangriff in Verbindung gebracht werden. In der Profil-Beschreibung des Accounts, der das Video hochgeladen hat, heißt es: «Alle Videos auf dem Kanal sind eine Simulation von Kampfhandlungen im Spiel Arma 3.» Die Bilder zeigen also Szenen aus einem Videospiel, keine realen Bilder.
(Stand: 4.6.2025)