Bewertung
Hier fehlt Kontext: Es ging Insa-Chef Hermann Binkert speziell um Einschätzungen zu Ostdeutschland.
Fakten
Hermann Binkert, Geschäftsführer bei Insa, gab vor kurzem dem Online-Portal «Apollo News» ein Interview. Darin erklärt er, weshalb aus seiner Sicht die Werte für die AfD in Umfragen steigen und spricht Unterschiede zwischen dem Wählerverhalten im Westen und im Osten Deutschlands an.
Etwa von der dritten Minute an geht es um Ostdeutschland. Der Journalist fragt: «Halten Sie es wirklich für ein realistisches Szenario, dass wir in den nächsten Monaten, vielleicht im nächsten Jahr sehen werden, dass die AfD zumindest in Umfragen absolute Mehrheiten im Osten erreichen kann?» Die Antwort von Binkert: «Das ist nicht unrealistisch.»
Landtagswahlen im Osten
Daraufhin weist der Insa-Chef auf den Einfluss der Wahlbeteiligung auf das Gesamtergebnis hin. Bezogen auf den Anteil der Wahlberechtigten hätte beispielsweise die AfD in Thüringen im Jahr 2024 die gleiche Zustimmung gehabt wie die CDU im Jahr 2004, als sie in Thüringen die absolute Mehrheit hatte. Auf die Frage, ob die AfD die hohen Werte bis zu den kommenden Landtagswahlen halten kann und dann womöglich eine absolute Mehrheit erringt, sagte Binkert: «Es entscheidet sich jetzt daran, wie in den nächsten Monaten, Jahren regiert wird.»
Das bedeutet: Binkert bezog sich in dem Interview bei seiner Einschätzung zum Potenzial der AfD zu absoluten Mehrheiten auf die kommenden Landtagswahlen im Osten. «Apollo News» fasst die Sicht des Interviewten in der Videobeschreibung ähnlich zusammen: «Bei den nächsten Landtagswahlen könnte die AfD nicht nur Wahlsieger werden, sondern auch die absolute Mehrheit im Parlament erlangen.»
Post bezieht sich auf anderes Video
In dem Facebook-Post wird auf ein Youtube-Video verlinkt, dessen Überschrift ebenfalls keinen Hinweis auf den Ostdeutschland-Bezug gibt: «INSA-Chef im Interview: Die AfD könnte die absolute Mehrheit holen!»
In dem Video werden die Aussagen von Hermann Binkert direkt zitiert, der Youtuber stellt aber auch allgemeine Schlussfolgerungen an. Auf demselben Youtube-Kanal wurden bereits mehrfach falsche und irreführende Behauptungen verbreitet.
(Stand: 29.4.2025)